Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.11.2006 | 15:13 | Düngemittelmarkt 

UPDATE2: K+S bügelt Ertragsdelle aus und hebt Prognose an

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Kasseler Düngemittelspezialist K+S hat sich im dritten Quartal von seiner Schwäche im Vorquartal erholt und einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg erzielt.

K+S
(c) k+s
Das im MDAX notierte Unternehmen profitierte dabei vor allem von der guten Nachfrage- und Preisentwicklung in seiner wichtigsten Sparte Kali- und Magnesiumprodukte. Zum Umsatz trug zudem die erstmalige Konsolidierung des chilenischen Salzanbieters SPL bei.

Vor dem Hintergrund der guten Quartalszahlen erhöhte K+S am Dienstag auch die Prognose für das Gesamtjahr und zeigte sich zuversichtlich für 2007. Die Aktie reagierte allerdings nicht auf die Zahlen und gab um 12.43 Uhr um 0,04% auf 75,09 EUR nach. Mit den Zahlen habe K+S die optimistischen Prognosen der Analysten erfüllt, sagte ein Beobachter. Vor dem Hintergrund des hohen Kursniveaus seien daher Mitnahmeeffekte nicht auszuschließen.

Nach der guten Kursperformance der letzten Wochen wollen Analysten der Landesbank Rheinland-Pfalz ihr Rating für K+S überdenken. Bisher stufen sie die Aktie mit "Outperformer" ein. Eine andere Einschätzung vertritt Analyst Heinz Müller von der DZ Bank. Er bestätigte sein Votum "kaufen" für die Aktie und kündigte eine Überarbeitung des bisherigen Kursziels von 77 EUR an.

Für den Berichtszeitraum wies der Düngemittel- und Salzanbieter im Konzern einen Anstieg des EBIT I (bereinigt um Marktwertveränderungen ) von 33,9% auf 51,7 Mio EUR aus. Höhere Düngemittelpreise, positive Effekte aus der Währungssicherung Effizienzsteigerungen sowie ein starker Frühbezug bei Auftausalz hätten stark gestiegene Energie- und Frachtkosten überkompensiert.

Höhere Preise und der erstmals konsolidierte chilenische Salzanbieter SPL ließen den Umsatz im Berichtszeitraum um 7,7% auf 670,1 Mio EUR klettern. Nach Steuern und bereinigt um den Effekt von Marktwertveränderungen legte das Konzernergebnis auf 31,5 (23,8) Mio EUR zu.

Die Geschäftszahlen von K+S sind nach Einschätzung der DZ-Bank "hervorragend" ausgefallen. Die deutlich über den Erwartungen ausgefallene Ergebnisseite sei rein operativ und ohne Sonderfaktoren bedingt, sagte Analyst Heinz Müller. Positiv hebt der Analyst auch die gestiegene Bruttomarge hervor, die auf Preisanhebungen zurückzuführen sei. Zusätzlich stützend habe sich die SPL-Akquisition in Chile ausgewirkt.

Im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte zog der Umsatz gegenüber Vorjahr wegen der gestiegenen Nachfrage nach Kalidünger um 10,3% auf 288,3 Mio EUR an. Hohe Absatzmengen ab August hätten die weltweiten Kalilagerbestände bei den meisten Produzenten wieder auf ein Normalniveau absinken lassen, erläuterte K+S. Das Preisniveau sei daher gefestigt worden. Das EBIT I des Bereichs kletterte um 23,7% auf 39,2 Mio EUR. Der Anstieg sei auf höhere Durchschnittserlöse für Kali- und Magnesiumprodukte und positive Effekte aus Währungssicherungs-maßnahmen zurückzuführen.

Auch im Geschäft mit Garten- und Spezialdünger (Compo) verzeichnete K+S ein besseres Geschäft als im Vorjahr. Während der Umsatz nur leicht stieg, verbesserte sich das operative Ergebnis um 1 Mio EUR auf ein Minus von 0,4 Mio EUR. Das dritte Quartal ist hier saisonbedingt schwach, auf Sicht von 9 Monaten liegt das Ergebnis rund 25% höher als vor Jahresfrist.

Im Geschäftsbereich fertiva (stickstoffhaltige Felddünger) verringert sich der Erlös aufgrund einer geringeren Absatzmenge um rund 15%. Das operative Ergebnis verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr jedoch. Vor allem niedrige Kosten hätten zu einer Margenverbesserung geführt, heißt es im Quartalsbericht.

In der Salzsparte wurde erstmals der chilenische Salzanbieters Sociedad Punta de Lobos (SPL) konsolidiert. Der Umsatzanstieg im dritten Quartal in der Sparte auf 115,5 (75,1) Mio EUR sei hauptsächlich akquisitionsbedingt gewesen, hieß es. Das operative Spartenergebnis EBIT I kletterte auf 7,7 (4,4) Mio EUR.

Für das Gesamtjahr hob K+S die Prognose an. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatz von 3,0 Mrd bis 3,1 Mrd EUR. Bisher war ein Erlös von 3,0 Mrd EUR in Aussicht gestellt worden. Beim operativen Ergebnis EBIT I wird jetzt ein Wert zwischen 275 Mio und 285 Mio EUR erwartet, die bisherige Prognose lag bei 265 Mio bis 280 Mio EUR. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern soll zwischen 165 Mio und 175 Mio EUR liegen - nach 161 Mio EUR im Vorjahr.

Auch für das Jahr 2007 bleibt das Unternehmen zuversichtlich. "Die weltweit wieder wachsende Nachfrage nach Kalidüngemitteln dürfte bei einer stagnierenden Angebotskapazität positive Auswirkungen auf das Preisniveau haben", sagte Vorstandsvorsitzender Ralf Bethke bei einer Analysten-konferenz. Die anhaltende Vollauslastung der Kalidüngemittelprodtion erfordere jedoch auch einen höheren Aufwand, erklärte der Manager. Beim operativen Ergebnis will K+S im kommenden Jahr dennoch an das sehr hohe Niveau des Jahres 2006 heranreichen.
DJG/hoa/jhe

(END) Dow Jones Newswires
November 14, 2006 07:48 ET (12:48 GMT)
Copyright (c) 2006 Dow Jones & Company, Inc.

Weitere Infos:
>
K+S Gruppe
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 K+S macht 2023 ein Drittel weniger Umsatz - Schafft Aktie Turnaround?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken