Man habe bereits potente Investoren hinter sich versammelt und Gespräche mit Tennet, der Bundesregierung und der
EU-Kommission geführt, sagte Anbaric-Chef Edward N. Krapels dem «Handelsblatt» (Montag). «Wir würden Tennet gerne helfen.» Es sind laut Zeitung Summen von mindestens vier Milliarden Euro im Gespräch. Anbaric hat Erfahrung bei der Planung, Durchführung und Finanzierung von Stromkabelverbindungen in den USA.
In den Tennet-Übertragungsnetzbereich fallen die Windparks in der Nordsee. Dem Unternehmen, das der staatlichen niederländischen Netzgesellschaft gehört, fehlt Geld zum Ausbau des Netzes und Anbindung der Offshore-Plattformen, die Suche nach Partnern gestaltet sich schwierig. Das Problem gilt als großes Hindernis bei der Energiewende. Durch die Verzögerungen entstehen den Betreibern der Windparks hohe Schäden.
Das dänische Energieunternehmen Dong kündigte nun an, den Ausbau der Anlage «Borkum Riffgrund 2» zu stoppen. «Der Netzbetreiber Tennet sagt zwar einen Netzanschluss zu, will aber kein verlässliches Datum nennen, wann er die Leitung ins deutsche Stromnetz fertigstellen kann», betonte der Deutschland-Geschäftsführer von Dong Energy, Christoph Mertens, im «Spiegel».
Die Bundesregierung hat mit der Branche eine Haftungsregelung entwickelt, die derzeit noch im parlamentarischen Verfahren festhängt. Tennet will sich dazu an diesem Montag in Berlin offiziell äußern. Wenn die geplante Gesetzgebung mit Modifikationen durchgehe, «können wir sofort loslegen», sagte Anbaric-Chef Krepels dem «Handelsblatt». (dpa)