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03.05.2015 | 12:42 | Braunkohle-Kraftwerke 

Vattenfall erwartet Klarheit über CO2-Abgabe

Hamburg - Der schwedische Energiekonzern Vattenfall drängt auf belastbare Informationen über den klimapolitischen Kurs der Bundesregierung.

Klimaabgabe für Braunkohle-Kraftwerke?
Der Energiekonzern Vattenfall will die Braunkohle-Förderung in der Lausitz bis zum Jahresende verkaufen. Die Pläne der Bundesregierung für eine zusätzliche CO2-Abgabe stören den Verkaufsprozess. (c) proplanta
«Es wäre gut, vor dem Sommer Klarheit zu haben», sagte Vattenfall-Chef Magnus Hall in Hamburg. Er strebe an, bis zum Jahresende der schwedischen Regierung einen Vorschlag für den Verkauf der Braunkohle-Förderung in der Lausitz vorzulegen, damit die Regierung eine Entscheidung darüber treffen könne.

«Die Situation wird dadurch kompliziert, dass die deutsche Regierung neu diskutiert über die Reduzierung der CO2-Emissionen.» Unter unsicheren Rahmenbedingungen könne ein möglicher Käufer keine Entscheidung treffen.

Vattenfall betreibt in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg fünf Kohlegruben und drei Kraftwerke, die rund 8.000 Menschen Arbeit geben. Direkt und indirekt hängen rund 30.000 Arbeitsplätze von der Lausitzer Braunkohle ab, die für rund zehn Prozent de deutschen Stromerzeugung steht. Vattenfall hat angekündigt, sich von diesem Unternehmensbereich trennen zu wollen.

Die Braunkohle-Verstromung gilt angesichts der Energiewende und der Umstellung der Energieversorgung auf regenerative Quellen als auslaufende Technologie. Andererseits wird sie jedoch vermutlich noch auf Jahrzehnte gebraucht, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten.

Die Bundesregierung hat nun eine zusätzliche Abgabe für Strom aus Kohlekraftwerken ins Spiel gebracht, um ihre klimapolitischen Ziele und eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen zu erreichen. «Jeder weiß, dass die CO2-Emissionen runter müssen», sagte Hall. Sollten aber die bislang diskutierten Vorschläge eine zusätzlichen Abgabe Gesetz werden, würde es schwierig, die Anlagen weiter zu betreiben. «Am Ende wird man zu einer anderen Lösung kommen müssen, wenn die Versorgung nicht gefährdet werden soll.»

Vattenfall habe das Ziel, im Bereich der Erneuerbaren Energien stärker zu wachsen als die europäischen Volkswirtschaften insgesamt. Dieses Ziel sei noch nicht erreicht, durch den Bau von Offshore-Windparks aber bereits in greifbare Nähe gerückt. Vattenfall hat gerade den Windpark DanTysk offiziell eröffnet und baut gemeinsam mit den Stadtwerken München einen zweiten Windpark in der deutschen Nordsee sowie einen weiteren in Dänemark. (dpa)
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