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05.07.2017 | 06:41 | Ende der fossilen Energie 
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Vattenfall plant langwierigen Kohle- und Gasausstieg

Berlin - Raus aus Kohle und Gas, dafür Fernwärme aus Erneuerbaren, Offshore-Windenergie und Heizen mit Strom.

Energiebranche
Vattenfall verabschiedet sich von Kohle und Gas. Eine Generation soll das dauern. Damit der Umstieg klappt, muss sich in Deutschland auch die Regierung bewegen, meint Chef Magnus Hall. (c) proplanta
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will innerhalb von einer Generation komplett ohne fossile Energieträger auskommen. Dabei setzt er aber - zumindest in Schweden - zunächst weiter auf Atomkraft.

«Wenn die Kinder, die heute geboren werden, selbst Kinder bekommen, wollen wir fossilfrei sein», kündigte Konzernchef Magnus Hall im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an. «Wir kennen noch nicht alle Antworten. Aber es ist unsere Pflicht, das zusammen mit Politikern und Gesellschaft wahr zu machen.»

In Deutschland müsse dafür aber über den Strompreis diskutiert werden. «Elektrizität ist so teuer, dass sie für manche Leute keine Alternative zu fossilen Brennstoffen ist», kritisierte Hall.

«Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, müssen wir verstehen, dass es nicht darum geht, dass sich Strom selbst verändert. Es geht darum, dass der ganze Markt die Voraussetzungen ändert.» In den Niederlanden etwa gebe die Regierung Privatleuten mit höheren Steuern auf Gas den Anreiz, auf Strom zu wechseln.

Auch die Energieunternehmen müssten sich neu ausrichten. Die Zeit der sehr großen Investitionen beispielsweise in Kraftwerke sei vorbei, sagte Hall. Stattdessen wolle Vattenfall den Kunden helfen, durch Wärmepumpen und Mieterstrom eigene Lösungen aufzubauen.

In den Niederlanden vermiete der Konzern Wärmepumpen an Haushalte, die sich so große Vorabinvestitionen sparen könnten. «Die Wärmepumpe ist die ideale Lösung zum Heizen - wenn man nicht an Fernwärme angeschlossen ist. Das wäre noch besser», sagte Hall.

Um auf fossile Energieträger verzichten zu können, will Vattenfall in den kommenden Jahren neue Offshore-Windparks bauen. «Wir könnten sehr große Windmühlen bauen ohne jemanden zu stören», sagte Hall. Strom aus erneuerbaren Quellen allein werde innerhalb einer Generation aber nicht ausreichen.

«In Schweden haben wir entschieden, Atomkraft weitere 25 Jahre zu nutzen», sagte Hall. «Sie ist klimaneutral, wir haben schon in sie investiert und sind davon abhängig. Es ist besser, unsere Ressourcen da zu investieren, wo wir einen echten Effekt auf CO2-Emissionen haben.»
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 05.07.2017 06:57 Uhrzustimmen(16) widersprechen(10)
verlogenes pack, solange die lausitzer braunkohlenregion mit steuergeldern subventioniert wurde hat es sich für vattenfall gerechnet, jetzt wo die besserverdienenden braunkohlenkumpel alle in die rente gehen dürfen, gibt es kein steuergeld mehr für die region und schon macht sich vattenfall aus dem staube
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