Einer am Mittwoch veröffentlichen Studie zufolge gaben 68 Prozent der befragten Firmen an, dass Probleme mit Wasser ihr Geschäft oder ihren Umsatz beeinflussen könnten.
Für den Bericht wertete die Organisation CDP Angaben von 174 im FTSE Global 500 Equity Index gelisteten Unternehmen aus, der die nach Marktkapitalisierung 500 größten Unternehmen weltweit umfasst.
Der flüssige Rohstoff droht vor allem in Wachstumsmärkten wie China, Indien und Brasilien knapp zu werden. «Es wird immer deutlicher, das Probleme im Zusammenhang mit Wasser dem Werk einer Marke schaden oder das Wachstum eines Unternehmens beschränken können», sagte CDP-Chef Paul Simpson. Die Nichtregierungsorganisation untersucht unter anderem den Umgang von Unternehmen mit Umweltthemen.
Einige der Konzerne haben Wasserschutz deshalb weit nach oben auf die Agenda gesetzt. «Unser künftiger Erfolg hängt am Wasser», sagte ein Sprecher der Modekette H&M. Die «Conscious Denim»-Kampagne werbe zum Beispiel für Jeans, die 65 Prozent weniger Wasser bei der Herstellung brauchten als die normalen Jeans - im Schnitt 15,5 Liter. H&M strebe in Sachen Wasserschutz in der Industrie eine Führungsposition an.
Auch der Volkswagen-Konzern will mit dem wichtigen Rohstoff schonend umgehen und bis 2018 im Schnitt ein Viertel weniger pro Auto verbrauchen als noch 2010, etwa durch effizientere Technologien. «Wir werden an jeder erreichbaren Schraube drehen, um dieses kostbare Gut zu schonen», sagte der Konzernbeauftragte für Umwelt, Wolfram Thomas.
Der Konsumgüterkonzern Unilever verweist darauf, dass pro Tonne Produkt heute 29 Prozent weniger Wasser verbraucht würden als vor sechs Jahren. «Wir sind von ausreichend Wasser abhängig, um unsere Pflanzen anzubauen», sagte ein Sprecher des Unternehmens, zu dem etwa die Marken Knorr, Langnese, Rexona und Dove gehören.
Nicht nur Wassermangel oder gar Dürre können der Wirtschaft schaden, auch
Überschwemmungen und die abnehmende Qualität bereiten Unternehmen Sorgen. «Unsicherheit beim Wasser ist schon jetzt für Teile der Unternehmenswelt eine ernste Herausforderung», heißt es im CDP-Bericht. «Der wachsende Wasserbedarf, den Urbanisierung, Industrialisierung und Wirtschaftswachstum antreiben und der Einfluss des Klimawandels auf die Versorgung werden diese Herausforderungen nur vergrößern.»
Den «Global Water Report» veröffentlichte CDP anlässlich einer Konferenz in Barcelona, die sich mit Innovationen zum Thema Wassersparen in Europa beschäftigt. (dpa)