Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.01.2018 | 14:13 | Fleischersatzprodukte 

Wiesenhof investiert in Fleisch aus Petri-Schale

Visbek - Das unter dem Namen Wiesenhof bekannte deutsche Geflügelfleischunternehmen PHW steigt in die Entwicklung von künstlich hergestelltem Fleisch ein.

Fleisch aus dem Labor?
Wird Fleisch aus dem Labor bald eine Alternative zur Massentierhaltung oder ein Nischenprodukt bleiben? Das Geflügelfleischunternehmen PHW will sich für die Zukunft rüsten und beteiligt sich an einem israelischen Start-up. (c) proplanta
An dem israelischen Start-up Supermeat habe die Firma eine Minderheitsbeteiligung erworben, sagte PHW-Vorstandsvorsitzender Peter Wesjohann der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sehen unsere Beteiligung als strategische Partnerschaft», erklärte Wesjohann.

Er gehe davon aus, dass es in einigen Jahren eine Nachfrage nach künstlich erzeugtem Fleisch geben werde, ähnlich wie nach veganen Fleischersatzprodukten. Wie hoch die PHW-Beteiligung an dem israelischen Unternehmen ist, sagte er nicht. Weitere Investoren kommen unter anderem aus den USA.

Supermeat-Geschäftsführer Ido Savir sagte, er rechne damit, in drei Jahren die erste Generation von künstlich erzeugtem Fleisch an Restaurants liefern zu können. «Der nächste Schritt wäre, in weiteren 2 bis 5 Jahren die Produktion auf einen industriellen Maßstab zu vergrößern, um Supermärkte und den Lebensmittelhandel zu versorgen.»

Der Vorteil künstlich erzeugten Fleisches, das auch In-Vitro-Fleisch genannt wird, liege in der Effizienz und der Chance, damit den hohen Ressourcenbedarf für die Fleischerzeugung zu verringern. Savir verwies auf Studien, wonach sich mit Fleisch aus Petrischalen der Ausstoß klimaschädlicher Kohlendioxid-Emissionen sowie der Verbrauch von Land und Wasser senken ließen. Das künstliche Fleisch wird erzeugt, indem tierische Muskelzellen im Labor wachsen. Derzeit wird vor allem in den USA und den Niederlanden an der Technik geforscht. 

Allerdings ist nach einer jüngsten Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) die Herstellung des Labor-Fleisches aufwendig und nur in geringen Mengen möglich. Doch die Forscher stellten auch fest, dass In-Vitro-Fleisch dabei helfen könnte, Probleme des Fleischkonsums mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung, den Klimawandel und den Tierschutz zu lösen.

Laut der Studie sieht ein Teil der Verbraucher in künstlich erzeugtem Fleisch eine von vielen möglichen Alternativen zur konventionellen Fleischproduktion. Auf Widerstand stoße In-Vitro-Fleisch aber bei denen, die auf eine Verringerung des Fleischkonsums und den ökologischen Umbau der Landwirtschaft setzen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Wiesenhof-Gruppe kooperiert mit Partner für kultiviertes Rindfleisch

 Fleischverzehr auf neuem Tiefstand

 Bayern schätzen regionale Lebensmittel

 Fleischverzehr in Deutschland gesunken - Özdemir zufrieden

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken