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14.07.2021 | 00:04 | Nach Wurst-Skandal 

Wilke-Fabrik soll abgerissen werden

Twistetal - Mehr als anderthalb Jahre nach der Schließung des Wurstherstellers Wilke und dem Skandal um mit Keimen verunreinigte Produkte will die nordhessische Gemeinde Twistetal alle Gebäude auf dem etwa 35.000 Quadratmeter großen Areal im Kreis Waldeck-Frankenberg abreißen und das Gelände für eine neue Nutzung erschließen.

Wurstwaren
Nach Wurst-Skandal: Gemeinde will Wilke-Fabrik abreißen. (c) proplanta
Das habe das Gemeindeparlament am Vorabend einstimmig beschlossen, sagte Bürgermeister Stefan Dittmann (FDP) am Dienstag. Zuvor hatte der Hessische Rundfunk berichtet.

Laut Dittmann hat das Gremium auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie den Bau von Gewerbegebäuden und Wohnhäusern unter anderem für Familien und Senioren beschlossen. Auf der brachliegenden Fläche mitten im Ortskern soll demnach ein Neubaugebiet entstehen, das Wohnraum für 200 bis 300 Menschen bieten könnte. Gebaut werden sollen zudem Büros und Dienstleistungsflächen. Dort könnten etwa 150 Arbeitsplätze entstehen.

«Der Studie zufolge belaufen sich die Kosten für Abriss und Erschließung auf 5,1 Millionen Euro», erläuterte Dittmann. Trotz Förderung durch den Landkreis und weiterer Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung rechnet der Bürgermeister mit einem Defizit in Höhe von rund 1 Million Euro für die 4.000-Einwohner-Gemeinde. Der Machbarkeitsstudie zufolge sind Investitionen von 60 Millionen Euro möglich.   

Am 2. Oktober 2019 war der Lebensmittelskandal rund um die Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG in Twistetal bekannt geworden. In Wilke-Wurst waren Listerien-Keime nachgewiesen worden.

Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. Gesundheitsbehörden meldeten 37 Krankheitsfälle, die mit Wilke-Produkten in Verbindung gebracht wurden, darunter drei Todesfälle. Nachdem das Unternehmen Insolvenz angemeldet hatte, erwarb die Gemeinde Twistetal das ehemalige Firmengelände. Der ursprüngliche Plan, es an einen ortsansässigen Unternehmer weiterzuverkaufen, war nach Widerstand in der Kommune auf Eis gelegt worden.
dpa/lhe
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