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07.07.2007 | 12:23 | Klimawandel 

«Live Earth» - Stars wie Madonna und Shakira spielen für Klimaschutz

Hamburg - Es soll eines der größten Musikereignisse in der Geschichte werden: Mehr als 150 Künstler wollen mit Auftritten in acht Ländern auf allen Kontinenten auf den Klimawandel aufmerksam machen.

Klimaschutz
(c) proplanta
Dazu gehören Madonna in London, Shakira in Hamburg oder Lenny Kravitz an der Copacabana. Die Shows seien erst der Anfang einer «globalen Bewegung», sagte der ehemalige US-Vizepräsident und Umweltaktivist Al Gore in New York. Gemeinsam mit «Live 8»-Initiator Kevin Wall hat Gore das Musikspektakel ins Leben gerufen. Die Konzerte in London, New York, Sydney, Tokio, Schanghai, Johannesburg, Rio de Janeiro, Hamburg und auch Washington - das kurzfristig hinzugekommen ist - sollen über die verschiedenen Zeitzonen der Erde hinweg 24 Stunden dauern.

Zusammen mit der Übertragung im Internet und anderen Medien wollen die Veranstalter mehr als zwei Milliarden Menschen erreichen. Der Fernsehsender N24 wird das Spektakel von 3.10 Uhr an fast 24 Stunden übertragen, teilweise live. ProSieben will zeitweise ebenfalls von den Konzerten berichten. Um 20.15 Uhr wird der Sender den Film «Eine unbequeme Wahrheit» zeigen, der sich mit den Folgen des Klimawandels befasst.

Um die Zahl aller Kontinente komplett zu machen, haben britische Forscher sogar ein Konzert in der Antarktis angekündigt. In der Rothera-Research-Station werden fünf Mitarbeiter vor ihren 17 Kollegen auftreten, heißt es auf der Internetseite des British Antarctic Survey. Auch in Kyoto, wo 1997 das internationale Protokoll zur Reduktion von Treibhausgasen unterzeichnet wurde, findet ein kleineres Zusatzkonzert statt.

Ganz andere Dimensionen herrschen im brasilianischen Rio de Janeiro. Am Strand der Copacabana wollen sich nach Schätzungen der Veranstalter 700 000 Zuschauer versammeln. Das größte «Live-Earth»- Konzert, dem zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen das Aus drohte, wurde am Ende doch genehmigt. Eine Richterin hob ihre eigene Verbotsverfügung wieder auf; eine klagende Staatsanwältin will nun aber eine Entschädigung für gestörte Anwohner erreichen.

«Wenn sich genug Menschen gemeinsam gegen die Klimakrise stark machen, bleibt den Unternehmen und Politikern nichts anderes übrig, als ebenfalls zu handeln», sagte Wall. Zu den erklärten Zielen der «Live Earth»-Bewegung gehöre es etwa, den Kohlendioxidausstoß bis 2050 um 90 Prozent zu reduzieren.

Das Hamburger Konzert wird Latino-Sängerin Shakira am frühen Samstagnachmittag eröffnen. Außerdem haben Rapper Snoop Dogg, der spanische Sänger Enrique Iglesias und der als Cat Stevens berühmt gewordene Sänger Yusuf zugesagt. Auch zahlreiche deutsche Stars wie Jan Delay, Sasha, Roger Cicero und die Band Silbermond haben ihr Kommen angekündigt.

«Live Earth betrifft jeden von uns», sagte Silbermond-Schlagzeuger Andreas Nowak in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Besonders unsere Kinder und unsere Enkelkinder bekommen die Folgen des Klimawandels zu spüren, wenn wir jetzt nichts unternehmen.» Und Sängerin Stefanie Kloß ergänzte: «Wir hoffen, dass der Tag erfolgreich wird.» Bei so einem Konzert gehe es um die Sache an sich und weniger darum, als Band gut dazustehen.

Der Vorverkauf für das Konzert im Stadion des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV fiel allerdings schleppend aus. Trotz besonderer Rabattaktionen für Schüler waren bis Donnerstag gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der 45 000 Tickets verkauft. «Kurzentschlossene können natürlich noch am Samstag vor Ort Tickets bekommen», sagte ein Veranstaltungssprecher. Der reguläre Kartenpreis beginne bei 45 Euro. Darin inbegriffen sei eine Kohlendioxid-Abgabe in Höhe von 30 Cent, mit der auf der Südhalbkugel Bäume gepflanzt werden. Die gesamten Erlöse aller Konzerte gehen an die Schutzinitiative «Alliance for Climate Protection», die von Al Gore ins Leben gerufen wurde.

Den Auftakt des gigantischen Benefizkonzertfestivals machen Bands wie Crowded House oder Sänger Jack Johnson im Aussie-Stadium in Sydney. Dort waren die Tickets, ebenso wie in London, innerhalb kürzester Zeit vergeben. Auch in China erlebten die Veranstalter einen Ansturm auf die Karten für das erste globale Konzertereignis des Landes. 24 Stunden nach dem Start werden Bon Jovi, die Smashing Pumpkins und The Police beim finalen Konzert im Giants-Stadion in New York die Schlussakkorde anstimmen. Dort will auch Al Gore auftreten, nachdem er zuvor bereits in der US-Hauptstadt Washington D.C. zu den Massen gesprochen hat. (dpa)
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