Dauerfeldversuche, wie sie das JKI oder Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen hier seit 15 Jahren durchführt, sind ein gutes Instrument, mit dem sich der Einfluss des Klimawandels auf Schädlinge, die Wirkung der Pflanzenschutzmittel und der Ertrag abschätzen lässt.
„So einen nassen und kalten Mai hatten wir selten“, stellt Dr. Jürgen Schwarz, der wissenschaftliche Versuchsfeldleiter, fest. „Im Vergleich zum Vorjahr sind wir mit der Pflanzenentwicklung zurück. Besonders der wärmeliebende Mais ist noch sehr klein. Aber so ist die Landwirtschaft eben, kein Jahr ist wie das andere.“
Wegen dieser „Wechsellaunen“ der Natur zeichnen sich wichtige Trends erst nach etlichen Jahren, häufig erst nach Jahrzehnten, ab. Dann lässt sich erkennen, wie sich im Boden lebende Schaderreger entwickeln und welche Unkräuter sich als besonders hartnäckig erweisen. Für beide gilt: sie sollen der Umwelt und dem Geldbeutel des Landwirtes zuliebe nur mit dem notwendigen Maß an Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Dauerfeldversuche liefern die Grundlage für die Erstellung und Überprüfung von Entscheidungs- und Prognosemodellen.
Neben dem Anbau von Energiepflanzen, z.B. Grünschnittroggen und Zuckerhirse, wurde in Dahnsdorf auch die Erbse, als großkörnige Leguminose, in die Fruchtfolge des Dauerversuchs integriert. Es geht darum, ob sich die eiweißhaltige Pflanze einen Platz auf deutschen Äckern zurückerobern kann. Sie könnte die „Eiweißlücke“ bei der Tierernährung schließen, wenn der Import von Sojaschrot zurückgeht. Darüber hinaus bindet sie Stickstoff aus der Luft und senkt so den Bedarf an mineralischen Stickstoffdüngern.
Folgende Themenkomplexe werden präsentiert:
- Gute fachliche Praxis und integrierter Pflanzenschutz bei unterschiedlicher Bodenbearbeitung
- Strategien zur Reduzierung der Intensität der Pflanzenschutzmittelanwendung
- Wirkung von Fruchtfolge, Düngung und Pflanzenschutzmittelanwendung
- Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau
Nach einer kurzen Einführung werden die Dauerfeldversuche mittels eines Rundgangs besichtigt und umfassend erläutert. Besucher können vor Ort Fragen stellen und mehrere Varianten direkt vergleichen. (jki)