„Die
Grüne Woche ist nach wie vor ein Publikumsmagnet und ein agrarpolitisches Forum ersten Ranges. Die vielseitigen Informations- und Diskussionsangebote über die innovativen Entwicklungen und Veränderungen der modernen Land- und
Ernährungswirtschaft wurden mit großem Interesse aufgegriffen und von den Verbrauchern genutzt“, resümierte der Bauernpräsident.
Allein der
ErlebnisBauernhof mit seiner neuen Gestaltung und dem Darstellungsmix aus Natürlichkeit und modernster Technologie habe bis drei Tage vor Messeschluss mehr Besucher angezogen als vergangenes Jahr.
Bis zum Ende der Grünen Woche 2018 werden 100 AgrarScouts aus der
Landwirtschaft den Besuchern für zum Teil sehr detaillierte Gespräche über die heutigen Arbeitsmethoden der deutschen Landwirtschaft zur Verfügung gestanden haben.
„Besonders interessiert waren die Besucher am Fortschritt und der Veränderung bei den
Haltungsbedingungen der Tiere, bei
Pflanzenschutz und Düngung im
Ackerbau sowie an den verstärkten Anstrengungen zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Artenvielfalt. Die modernen digitalen Techniken mit ihren Perspektiven für verbessertes
Tierwohl und
Umweltschutz faszinierten die Besucher.
Die überwiegend positiven Reaktionen zur modernen Landwirtschaft und zu den Leistungen der
Bauernfamilien beweisen auch, dass die Landwirtschaft nach wie vor in der Gesellschaft große Anerkennung genießt und fest verankert ist“, hob
Rukwied hervor.
In den zahlreichen agrarpolitischen Gesprächen auf der Grünen Woche hätten die Reform der
EU-Agrarpolitik nach 2020 und die Ankündigung der
EU-Kommission, die Erzeuger in der
Lebensmittelkette zu stärken, zentrale Bedeutung eingenommen.
„Die Kontrolle und Beschränkung der Einkaufsmacht der großen Handelsketten ist für die
Bauern überlebenswichtig. Konkret müssen EU-Mindestregeln zum Verbot unfairer Einkaufspraktiken geschaffen werden wie festgelegte Zahlungsfristen, Verbot nachträglicher Rabatte ohne Gegenleistung wie bei den sogenannten Hochzeitsrabatten. Das höchstrichterliche Urteil des Bundesgerichtshofes von dieser Woche zu den von Edeka geforderten Rabatten bei der Übernahme der Plusmärkte, wonach die Hochzeitsrabatte unzulässig sind, ist eine Bestätigung der Auffassung des DBV. Die missbräuchliche Ausnutzung von
Marktmacht in der Lebensmittellieferkette und insbesondere des hochkonzentrierten Lebensmitteleinzelhandels muss begrenzt werden“, betonte Rukwied.
In der
Diskussion über die Reform der EU-Agrarpolitik nach 2020 unterstrich Rukwied erneut seine Unterstützung von EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger, der im Rahmen des Mehrjährigen Finanzrahmens von 2021 bis 2027 von den Mitgliedstaaten der EU für zusätzliche Aufgaben auch zusätzliche Finanzmittel forderte.
„Die Förderung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume muss auch in Zukunft zentrale europäische Aufgabe sein. Deshalb ist der Agrarhaushalt in seinem derzeitigen Umfang voll berechtigt“, erklärte Rukwied.
Die Ziele von
EU-Agrarkommissar Phil Hogan für die EU-Agrarförderung nach 2020 würden vom
DBV geteilt: sichere Lebensmittelversorgung, Investition, Innovation, Digitalisierung, Förderung der
Junglandwirte, besseres
Risikomanagement sowie Umwelt- und Klimaleistungen seien wichtige Aufgaben der Förderung in den kommenden Jahren, erklärte Rukwied. Er hatte mit dem Kommissar auf der Grünen Woche mehrere ausführliche Gespräche geführt.
„Als DBV wollen wir das kombinierte Förderangebot aus Direktzahlungen und zusätzlichen Maßnahmen für Umwelt und Investitionen fortsetzen. Wichtig ist jedoch, es zu vereinfachen und Bürokratie abzubauen“, so Rukwied.