Am 22. Juni führt die
DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) ihre traditionelle Pflanzenbautagung gemeinsam mit der Hochschule Anhalt, der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) des Landes Sachsen-Anhalt und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrum durch. Das Thema der Veranstaltung lautet: „Humus: Schwarzes Gold!? - Die Bodenfruchtbarkeit im Blick behalten". Über 300 Acker- und Pflanzenbauer aus ganz Deutschland haben sich nach Angaben der DLG bereits angemeldet. Eröffnet wird die Pflanzenbautagung um 9.00 Uhr von Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens, Hochschul-Präsident Prof. Dr. Dieter Orzessek und DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer in der Mensa der Hochschule Anhalt in Bernburg-Strenzfeld.
In seinem Eingangsreferat untersucht Prof. Dr. Olaf Christen, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Mitglied des DLG-Vorstands, ob der zunehmende wirtschaftliche Druck zu Raubbau am Humus führt. Einseitige Fruchtfolgen, Abfuhr organischer Substanz sowie reduzierte Grunddüngung und
Bodenbearbeitung werden hierfür oft als Gründe genannt. In vielen Regionen ist der Getreideanteil in der
Fruchtfolge kontinuierlich angewachsen. Bisher konnten die damit gestiegenen Anforderungen an die Führung und Pflege der Bestände erfüllt werden. Wie dies auch in Zukunft unter erschwerten Rahmenbedingungen gelingen kann, beleuchtet Dr. Hans-Ulrich von Wulffen von der LLFG Bernburg.
Welche Auswirkungen kann die Substratproduktion für große Biogaskomplexe auf den Humushaushalt ganzer Regionen haben? Theodor Remmersmann,
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, geht der Frage nach, wie ein Substratlieferant eine ausgeglichene Humusbilanz erreicht und ob er zusätzlich zu den Gärresten noch weitere organische Dünger zukaufen muss. Im Fokus steht auch, welche maximalen Anbauanteile von
Energiepflanzen man sich nachhaltig leisten kann und welche Standortunterschiede dabei eine Rolle spielen.
Nach dem Mittagessen geben ab 13.30 Uhr Feldrundfahrten zu Versuchen der LLFG und der Hochschule Anhalt vielfältige Möglichkeiten, die diskutierten Themen zu vertiefen. (dlg)