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19.02.2010 | 12:54 | BioFach 2010 

Biolebensmittel brauchen eine Heimat!

Berlin/Nürnberg - Die EU-Kommission hat in der vergangenen Woche das neue europäische Bio-Logo vorgestellt, das ab dem 1. Juli dieses Jahres verpflichtend auf allen vorverpackten Biolebensmitteln abgedruckt werden muss.

Biolebensmittel brauchen eine Heimat!
Zeitgleich mit dem Logo tritt zudem eine verbindliche Herkunftskennzeichnung in Kraft. Heinrich von Bassewitz, Vorsitzender des Fachausschusses Ökologischer Landbau des Deutschen Bauernverbandes (DBV), hat das neue Bio-Logo deutlich kritisiert. Auf dem Perspektivforum „Brauchen Biolebensmittel eine Heimat?“ am 18. Februar 2010 auf der BioFach in Nürnberg betonte er. „Diese gesetzlichen Regelungen tragen nicht wirklich zu einer sachgerechten Aufklärung der Verbraucher bei. Vielmehr wird der Verbraucher durch die Biosiegelflut überfordert.“

Das im Rahmen einer Internetabstimmung ausgewählte neue EU-Logo erkläre sich nicht selbst. Es könne daher nur schwer die Rolle einnehmen, die das bekannte deutsche Biosiegel bisher innehatte. Zumal für die Einführung und Bekanntmachung des neuen Logos keine zusätzliche Kampagne durchgeführt, Nach Bassewitz’ Einschätzung wird die neue verbindliche Herkunftskennzeichnung dem Verbraucher mehr Informationen verschleiern als ihn aufklären, da im Regelfall nur zwischen EU- und Nicht-EU-Landwirtschaft unterschieden werde. Zahlreiche verarbeitete Produkte müssten zudem als „EU-/ Nicht-EU-Landwirtschaft“ gekennzeichnet werden, selbst wenn es sich eindeutig um regionale Ware handele. „Sobald Gewürze, Kräuter oder andere Zutaten aus Drittländern mehr als zwei Prozent am Gesamtprodukt ausmachten, versinkt das  Lebensmittel in der Anonymität einer globalen EU-/ Nicht-EU-Herkunft – ganz gleich woher die eigentlich produktbestimmenden Hauptzutaten stammen“, kritisierte Bassewitz.

Nach Bassewitz’ Überzeugung wird sich der Biomarkt nur dann dauerhaft positiv entwickeln, wenn Glaubwürdigkeit und Authentizität der Biolebensmittel gesichert bleiben. „Wir benötigen eine starke heimische Erzeugung als Rückgrat des Ökomarktes. Wir dürfen Bio im Lebensmitteleinzelhandel nicht nur ausländischen Anbietern überlassen“, sagte der DBV-Ökobeauftragte. Dies wird nur gelingen, wenn sich Landwirtschaft, Verarbeiter und Handel gemeinsam zur Produktion in Deutschland bekennen - nicht nur im Naturkostfachhandel und in der Direktvermarktung, sondern auch im Lebensmitteleinzelhandel und bei den Handelsmarken. (DBV)
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