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16.09.2009 | 06:04 | DBV-Veredelungstag  

Deutscher Veredlungsstandort zeigt sich robust

Berlin - „Trotz der heftigen Turbulenzen auf den Bezugs- und Absatzmärkten hat sich die deutsche Schweinehaltung als robust erwiesen“, stellte Franz-Josef Möllers, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem DBV-Veredlungstag am 16. September 2009 bei der AGRAVIS in Münster fest.

Ferkel
(c) proplanta
Der Veredlungsstandort Deutschland sei wettbewerbsfähig und man könne gemeinsam mit der gesamten Veredlungsbranche stolz darauf sein, dass Erzeugung und Export trotz Wirtschaftskrise weiter anwachsen. „Es war und ist richtig auf das Know-how, die Leistungsstärke und den Unternehmergeist in den Betrieben der Landwirtschaft, aber auch der vor- und nachgelagerten Betriebe zu setzen“, betonte Möllers vor weit über 600 Schweinehaltern und prominenten Experten aus der Branche. Er lobte auch das hohe Engagement der Fleischwirtschaft und der Politik, die Exportmärkte zu öffnen und damit mehr Wertschöpfung zu generieren.

Um die Situation der Schweinehalter nicht zu gefährden, müsse die Politik die Bedingungen im Wettbewerb verbessern. So sei es höchste Zeit, eine steuerliche Risikoausgleichs­rücklage für Landwirte zu ermöglichen, um den immer größer werdenden Preisschwan­kungen gerecht zu werden und die notwendigen Mittel zur Risikovorsorge nicht auch noch steuerlich abzuschöpfen. Möllers kritisierte auch die Flut immer neuer Vorschriften im Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz. So sei die EU-Tierschutztransportverordnung gerade erst in Kraft und es werde schon wieder über Verschärfungen nachgedacht. Erst recht müsse endlich Schluss sein, ständig die Vorschriften über das EU-Niveau hinaus zu verschärfen. Jüngstes Beispiel sei der Leitfaden zur Stickstoffdeposition, der nicht nur den gesetzlichen Rahmen sprenge, sondern auch fachlich fragwürdig sei. „Dieser Leitfaden muss vom Tisch“, forderte Möllers.

Klarheit und Transparenz forderte Möllers bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln und im Umgang mit der Gentechnik. Die vielen Ausnahmen in den Kennzeichnungsregelungen auf EU und Bundesebene seien eine Verbrauchertäuschung. GVO-Futtermittel würden seit Jahren in großen Umfang in der Veredlung eingesetzt. „Wir Schweinehalter haben nichts zu verbergen“, so Möllers. Durch GVO-Futter bestehe weder ein Risiko für die Schweine noch für die Menschen. Die einzige Gefahr sei, dass die Veredlung in dieser unsachlichen Politauseinandersetzung um GVO unter die Räder komme. So seien die langwierigen Zulassungsverfahren in der EU noch immer nicht ausreichend verkürzt worden und geringste Staubspuren nicht zugelassener GVO-Futtermittel unzulässig, die auch durch größte Anstrengungen beim Import nicht auszuschließen seien.

Große Sorge, so Möllers, bereite auch der enorme Zuwachs der Wildschweinepopulation. Damit erhöhe sich die Gefahr einer Weiterverbreitung des Schweinepestvirus bei den Wildschweinen und das Risiko einer Übertragung auf Hausschweine. Milliardenschwere Verluste für die gesamte Branche seien zu befürchten. Hiergegen müssten alle zusammen vorgehen, durch vorsorgliche Hygienemaßnahmen in den Betrieben und durch intensivste Bekämpfung der Wildschweineplage, forderte Möllers. (DBV)
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