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01.08.2014 | 07:21 | Integrierter Maisanbau 

DMK-Pflanzenschutztagung diskutiert Bausteine integrierter Systeme

Bonn - Am 23./24. Juli 2014 fand die Pflanzenschutztagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) gemeinsam mit den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach in Weidenbach-Triesdorf statt.

Integrierter Maisanbau
(c) proplanta
Prof. Dr. Georg Backhaus, der Vorsitzende der AG Pflanzenschutz im Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK), eröffnete die Vortragstagung gemeinsam mit Otto Körner, dem Direktor der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf.

Rund 70 Teilnehmer aus Wissenschaft, Beratung, Industrie und der Praxis diskutierten im Rahmen der Vortragsveranstaltung über verschiedene Ansätze zum Pflanzenschutz im Maisanbau.

Mit vorbeugenden Maßnahmen wie Fruchtfolge, angepasster Sortenwahl, einer Bodenbearbeitung, die sowohl durch Aktivierung des Bodenlebens Schaderreger rasch abbaut als auch den Bodenschutz beachtet, kann in Verbindung mit direkten Bekämpfungsmaßnahmen zur Gesunderhaltung der Maiskultur beigetragen werden.

Aus Anlass der kürzlich vom BVL ausgesprochenen Zulassung zweier Fungizide zur Bekämpfung von Blattflecken im Mais stand dieser Aspekt mit mehreren Einzelvorträgen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Intensiv diskutiert wurde die Frage, ob bei momentan zu verzeichnenden Symptomen ein wirtschaftlicher Schaden tatsächlich zu erwarten sei.

Der amtliche Pflanzenschutzdienst beklagte, dass es noch keine Schadschwelle gibt, um Ausmaß und Wirtschaftlichkeit einer Bekämpfung tatsächlich beurteilen zu können. Als Fazit ist herauszustellen, dass die Erarbeitung einer Schadschwelle als dringend erforderlich dargestellt wird.

Die Drahtwurmbekämpfung in Europa stellt sich nach der Neonicotinoid-Suspendierung als schwierig heraus. In anderen europäischen Ländern gibt es zugelassene Beizwirkstoffe, in Deutschland momentan nicht. Dr. Torsten Block von Syngenta beschrieb die Situation für Deutschland so, dass jährlich insgesamt 120.000 ha Mais geschädigt würden, davon etwa 13.000 ha stark.

Auf zusätzlich circa 17.000 ha müsste auf den Maisanbau wegen der ungelösten Drahtwurmproblematik verzichtet werden. Eine Zulassung von Beizwirkstoffen auch für Deutschland wird angestrebt.

Dagegen lässt die neue Technik des Einsatzes von Multikoptern zur Biologischen Bekämpfung von Maiszünslern darauf hoffen, dass zukünftig größere Flächen auf diese Weise behandelt werden können, erläuterte Dr. Hubert Sprich von der ZG Raiffeisen in Karlsruhe. Um diese nützlingsschonende Maßnahme voranzubringen, erweisen sich Fördermaßnahmen, wie sie in einigen Bundesländern bereits bestehen, als Anschub.

Die einzige flächendeckend durchgeführte Pflanzenschutzmaßnahme im Mais, die Unkrautbekämpfung, fand nicht nur in mehreren Vorträgen, sondern auch im Rahmen einer Versuchsbesichtigung an mehreren Standorten Beachtung. Auch in diesem Bereich gilt es, sich den verändernden Voraussetzungen durch Anpassung der Aufwandmengen, der Kombination von Präparaten und der Ausbringungstermine zu stellen. Dem Wasserschutz ist dabei höchste Aufmerksamkeit zu widmen. (dmk)
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