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26.06.2013 | 07:10 | Ferkelkastration 

Fachtagung zur betäubungslosen Ferkelkastration

Bonn - Mit konzentrierter Forschungsarbeit in der Wissenschaft und vielfältigen praktischen Erfahrungen in der Schweinehaltung, konnten in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht werden, um männlichen Ferkeln den Kastrationsschmerz zu ersparen.

Ferkel
(c) proplanta
Die Branche ist auf diesem Weg seit der Düsseldorfer Erklärung 2008 deutlich vorangekommen. Dieses Fazit zogen rund 200 Vertreter aus Forschung, Politik und Praxis jetzt in Berlin auf der Fachtagung „Verzicht auf die betäubungslose Ferkelkastration“.

Die Tagung wurde gemeinsam vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und der QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS) ausgerichtet.

Die Mast von Jungebern ist heute durchaus in der Praxis angekommen. Das zeigten die Berichte von Praktikern und Wissenschaftlern gleichermaßen. Vertreter der Landwirtschaft legten außerdem dar, dass immer mehr Landwirte bereit sind, in die Jungebermast einzusteigen, wenn der Umstieg gut vorbereitet wird.

Die Experten der Konferenz waren sich aber auch einig: Alternativverfahren wie die Jungebermast, die Kastration per Impfung oder der Einsatz von Narkosemitteln bei der Kastration sind weiter zu erforschen und müssen mit praktischen Erfahrungen untermauert werden. So zeigte sich in mehreren Referaten, dass sowohl für konventionelle als auch für ökologische Schweinehalter die Kastration unter Betäubung als Alternative weiterentwickelt werden sollte. Hier richtete sich der Aufruf an die Pharmaindustrie, neue Produkte zu entwickeln, die auch von Landwirten angewendet werden könnten.

Jungmasteber mit Geruchsabweichungen am Schlachtband zu erkennen, ließe sich heute bereits umsetzen, machten Vertreter der Vermarktungsseite deutlich. Eine technische Lösung zur Detektion sowie das Festlegen möglicher Grenzwerte zur Geruchsabweichung seien jedoch noch schwierig.

Mit Blick auf die gut besuchte Veranstaltung sagte Robert Römer von QS „Die Wirtschaftsbeteiligten bereiten sich darauf vor, gemäß neuem Tierschutzgesetz in Deutschland bis spätestens Ende 2018 auf die betäubungslose Ferkelkastration zu verzichten.“

Römer wies aber auch darauf hin, dass sich Wirtschaftsvertreter aus verschiedenen europäischen Ländern darauf verständigt hätten, die betäubungslose chirurgische Ferkelkastration bereits ein Jahr früher freiwillig aufzugeben. Im europäischen Vergleich sei die deutsche Wertschöpfungskette Vorreiter.

Fazit der Veranstaltung: Die beschrittenen Wege sind richtig. Die Vertreter der Branche sind überzeugt, mit konzentriertem Vorangehen den Ausstieg fristgerecht zu vollziehen. Koordiniert werden diese Anstrengungen auch künftig von der Koordinierungsplattform für den Verzicht auf betäubungslose Ferkelkastration. Diese Plattform wird seit ihrem Bestehen 2008 von QS moderiert. (qs)
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