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Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
28.12.2010 | 17:18 | Grüne Woche 2011 

Für kleine und große Entdecker: Forschung ist ein starker Akzent der IGW 2011

Berlin - Die Internationale Grüne Woche Berlin (IGW) bietet nicht nur kulinarische Genüsse und tierische Freuden.

GrüneWoche
Auch kleine und große Forscher können hier auf eine interessante Entdeckertour gehen und sich über künftige Projekte und interessante Innovationen aus allen Bereichen der Land- und Ernährungswirtschaft informieren. Vom 21. bis 30. Januar präsentieren sich zahlreiche Institutionen und Organisationen aus Deutschland mit aktuellen Projekten. Besondere Anlaufpunkte sind die nature.tec in Halle 4.2, der ErlebnisBauernhof in Halle 3.2, die Internationale Blumenhalle 9 sowie die Sonderschau des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Halle 23b. Dass auch die internationalen Beteiligungen interessante Forschungsergebnisse zu bieten haben, zeigt Russland in Halle 2.2 mit einem Projekt zur Gesundheitsförderung durch baschkirischen Honig.


Fraunhofer-Institute forschen mit nachwachsenden Rohstoffen

Ein wahres Forscher-Paradies finden Grüne Woche-Besucher in der nature.tec-Halle 4.2. Auf der Fachschau „Nachwachsende Rohstoffe“ dreht sich alles um die Schwerpunktthemen „Biogas“, „Biokraftstoffe“, „Heizen mit Holz“, „Forst und Holz“ sowie „Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen“. Erstmals werden Biowerkstoffe vorgestellt. Zahlreiche Institute der Fraunhofer Gesellschaft stellen ihre neuesten Errungenschaften vor und geben den Besuchern einen detaillierten Einblick in die Welt der Wissenschaften.

Das Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung IAP aus Potsdam erklärt hier neue Polymeranwendungen und zeigt vom Materialdesign bis zum Prototyp die komplette Entwicklungskette.

Holz ist ein traditioneller Roh- und ein Werkstoff mit Zukunft. Holz wird umweltfreundlich und nachhaltig erzeugt, Holzprodukte weisen hervorragende technische Eigenschaften und vorbildliche Ökobilanzen auf. Das Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI in Braunschweig bearbeitet aktuelle und zukunftsorientierte Aufgaben der Nutzung von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen. Hierzu gehören Verfahren zur Herstellung von Span- und Faserwerkstoffen, Oberflächentechniken, Maßnahmen zum Holzschutz, zur Umweltforschung und zum Recycling.

Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT leistet einen ökologisch und ökonomisch attraktiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von umweltfreundlichen Synthese-, Produktions- sowie Verwertungsverfahren. Im Arbeitsschwerpunkt Umwelt Engineering werden unter anderem Fragen der Kreis- und Abfallwirtschaft und der nachwachsenden Rohstoffe geklärt. Umweltsimulationen geben Aufschluss über zukünftige Entwicklungen.

Der Stand der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. steht unter dem Motto „Vom Rohstoff zum Produkt“ und wird in die Bereiche Rohstoff, Material, Fertigung und Produkt aufgeteilt. Anhand von Forschungsbeispielen wird gezeigt, was aus den Rohstoffen wie Stroh, Algen und Raps hergestellt werden kann und wo solche Materialien bereits im Einsatz sind.

Allen thematischen Herausforderungen, denen sich das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) stellt, liegt der Zugang über den Werkstoff zugrunde, ebenso die Frage, wie sich die Werkstoffeigenschaften und das Bauteilverhalten durch technologie- oder einsatzbedingte mechanische, thermische, chemische oder elektrische Belastungen verändern. Hier wird die Mikrostruktur von Werkstoffen mit den Werkstoffeigenschaften verknüpft. Materialoptimierungen können so erreicht werden.

Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik beschäftigt sich unter anderem im Bereich „Umwelt“ mit der Steigerung von Rohstoffeffizienz und einem besseren Wasser- und Abwassermanagement. Im Energie-Bereich werden die Themen Biogas, Bioethnaol und Wärmespeicherung groß geschrieben.

Aus Oberhausen präsentiert sich das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in der nature.tec-Halle. Dieses Zentrum der angewandten und industrienahen Verfahrenstechnik gilt als Vorreiter für technische Neuerungen in den Bereichen Umwelt-, Werkstoff-, Prozess- und Energietechnik und fördert nachhaltiges Wirtschaften und umweltschonende Technologien.

Neben den Fraunhofer-Instituten können Interessierte auch in die Aufgabenfelder und Arbeitsweisen des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. hineinschnuppern.


Im Schülerlabor DNA extrahieren

Im Erlebnisbauernhof in Halle 3.2 wagen kleine und große Forscher spannende Experimente. So bietet das Bundesministerium für Bildung und Forschung in einem Schülerlabor die Möglichkeit, unter Anleitung erfahrener Spezialisten DNA zu extrahieren und zu untersuchen. An diversen Exponaten wird anschaulich erklärt, wie sich Eigenschaften von Pflanzen durch Züchtung verändern lassen und wie diese heute schon genutzt werden.

Erstmalig werden im ErlebnisBauernhof Roboter vorgestellt, die in der Landwirtschaft zukünftig wichtige Funktionen übernehmen können. „Star“ der Roboter-Gruppe ist der ASGUARD III, ein mobiles Robotersystem, welches die Besucher auch live im Einsatz bei der Überwindung von Hindernissen erleben können. Der Auftritt der Roboter wird vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) zusammen mit der TU Dresden, der Hochschule Osnabrück und dem Deutschen Institut für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) organisiert.


Welternährung, Klimawandel und Globalisierungsprozesse

In der Sonderschau des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in Halle 23a können sich Entdecker tummeln und zu unterschiedlichen Themen informieren und experimentieren. Das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. hat sich zur Aufgabe gesetzt, verfahrenstechnische Grundlagen für eine nachhaltige Landbewirtschaftung zu schaffen und innovative technische Lösungen für die Industrie bereitzustellen. Das Institut stellt sich der Herauforderung, neue Lösungswege zu finden, die die Versorgung einer stark wachsenden Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Abnahme von Ressourcen gewährleisten.

Beim Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Johann Heinrich von Thünen-Institut, widmet man sich den Fragen, wie sich Globalisierungsprozesse und der Klimawandel auf die Land-, Forst- und Fischwirtschaft auswirken. Das Bundessortenamt ist für die Zulassung neuer Pflanzensorten und für den Sortenschutz zuständig. Ob Ackerbohne, Futtererbse oder Winterhafer: alle in Deutschland angebauten Obst-, Gemüse- und Getreidesorten werden vom Bundessortenamt geprüft und kontrolliert. Pflanzenfreunde und Botaniker können sich hier über die gesamte Vielfalt der Pflanzen in Deutschland informieren.

Gebündelte Kompetenz rund um die Pflanze – dafür steht das Julius Kühn-Institut (JKI). Es trägt mit seiner Arbeit dazu bei, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Kulturpflanzen zu erhalten oder zu verbessern. Wichtiger Aspekte der Züchtungsforschung ist die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Kulturpflanzen gegen Krankheiten, tierische Schädlinge und Stressfaktoren. Auf der Grünen Woche steht 2011 der Wildapfel des Osterzgebirges im Mittelpunkt. Dieser prägt die Landschaft der Region in entscheidender Weise. An einer Säule können Besucher unterschiedliche Vogelstimmen hören und versuchen, diese den entsprechenden Vögeln zuzuordnen. Außerdem werden Pflanzenschutzgeräte präsentiert, die „mitdenken“ und erkennen, wo Bäume stehen und so einen besonders sparsamen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln ermöglichen.

Ernährung geht jeden etwas an: Das Max Rubner-Institut liefert als Bundesforschungsanstalt für Ernährung alle wichtigen Informationen zu diesem Thema. Bei einem Sensorik-Test werden die Geschmacksnerven an ihre Grenzen geführt. So kann zum Beispiel ausprobiert werden, ob man die Geschmacksrichtung „bitter“ überhaupt erkennen kann. Rund 30 Prozent der Menschen in Deutschland sind dazu nicht in der Lage und können beim Test „sauer“ und „bitter“ nicht unterscheiden. Wichtige Themen beim Max Rubner-Institut sind außerdem die Bedeutung von „Vollkorn“ in der Ernährung und die Verbraucheraufklärung.


Agrarstudiengänge in Rostock

Wer von soviel Forschung und Wissenschaft noch nicht genug hat, kann einen Abstecher in die Blumenhalle 9 machen. Am Stand der Agrar- und umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock können sich Interessierte über diverse Studienmöglichkeiten informieren, vom Bachelor-Studiengang „Agrarwissenschaften“ über die Master-Studiengänge „Agrarökologie“, „Landeskultur und Umweltschutz“ und „Aquakultur“ sowie die Fernstudiengänge „Umwelt und Bildung“ und „Umweltschutz“ bis hin zum Promotionsstudiengang „Functional Diversity in Farm Animals“. Schwerpunktthemen der Ausbildung sind die nachhaltige Tierproduktion, die Erzeugung und Nutzung pflanzlicher Biomasse und das nachhaltige Management von Umweltressourcen.

Außerdem feiern in der Blumenhalle neue Pflanzensorten Premiere, wie der Moossteinbrech „Touran TM Large White“, die Petunie „Green Circle” und eine Gurke, deren Scheiben eine Herzform aufweisen.


Baschkirischer Honig für die Gesundheitsforschung

In Halle 2.2 präsentiert sich das Wissenschaftliche Forschungsinstitut für Bienenprodukte und Apitherapie aus der russischen Republik Baschkortostan, das die baschkirischen Honigbienen, ihre Lebensweise und ihre Nutzung erforscht. Der gesundheitliche Wert von Honig, Bienenwachs, Propolis und Bienengift wird im Rahmen der Forschung zur Apitherapie untersucht. Baschkirischer Honig gilt aufgrund seiner Reinheit, seiner physikalisch-chemischen Werte und seiner therapeutischen Eigenschaften als besonders gesundheitsfördernd. (Messe Berlin)
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