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08.01.2016 | 14:02 | IGW 

Grüne Woche 2016 startet

Berlin - Durch ein Meer holländischer Tulpen direkt zum Datteln-Kosten in die Gassen einer afrikanischen Altstadt - solche Kultursprünge erwarten Besucher der Grünen Woche.

Grüne Woche 2016
Es grunzt und gackert wieder in der Hauptstadt: Tiere und der richtige Umgang mit ihnen sind eines der großen Themen der Grünen Woche. Die weltgrößte Agrarmesse sieht sich als politisches Forum. Doch einer der größten Aussteller fehlt diesmal. (c) proplanta
Wenn die größte Agrar- und Ernährungsmesse der Welt am kommenden Freitag (15. Januar) öffnet, liegen nicht nur die Auftritte der Niederlande und des Partnerlandes Marokko nah beieinander. Mehr als 60 Länder präsentieren in der deutschen Hauptstadt ihre Spezialitäten. Zu probieren gibt es internationale Genüsse von Safran aus Afghanistan bis Käse aus Frankreich, aber auch deutsche Leckereien - sei es bayerischer Krustenbraten oder Maultaschen-Eis aus Schwaben.

Doch ein unbeschwerter Schlemmertreff ist die Messe schon seit Jahren nicht mehr. An den über 1.600 Ständen werden auch die Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre diskutiert. Und Tausende Menschen wollen auch in diesem Jahr wieder in Berlin gegen Massentierhaltung und die «Agrarindustrie» protestieren. Zeitgleich beraten Regierungsvertreter aus 70 Ländern letztlich über dieselbe Frage: Welches ist der richtige Weg, um die Ernährung für neun bis zehn Milliarden Menschen auf dem Planeten sicherzustellen, die für das Jahr 2050 erwartet werden? Auch viele der mehr als 300 Seminare und Tagungen auf der Messe kreisen darum. Eine Sonderschau des Entwicklungsministeriums trägt den optimistischen Titel: «Eine Welt ohne Hunger ist möglich.»

Die Debatten um Ernährungsstandards und Tierschutz haben die Grüne Woche verändert - das zeigt sich auch im Jahr ihres 90. Jubiläums. «Regionalität ist aktueller denn je», sagt ein Messesprecher. Die Kunden wollten die Herkunft nachvollziehen, weniger austauschbare Massenware. Auf diesen Zug sprängen inzwischen auch ausländische Aussteller auf. «Bio zieht auch immer», heißt es bei der Messe, die dem wachsenden Segment schon seit Jahren eine eigene Halle widmet.

Während auf den Feldern wenig zu bestellen ist, nutzen Landwirte aus ganz Deutschland die Messe zur Winterzeit als Treffpunkt. Neben Empfängen gibt es Leistungsschauen, wie sie sonst kaum ein Berliner zu Gesicht bekäme: Es werden Jungrinder vorgeführt, Pferdegespanne ins Rennen geschickt und die besten Schafzucht-Böcke prämiert. Das soll Besucher anlocken - gut 400.000 werden es wohl wieder sein -, die die Messe zum Testmarkt der Ernährungsbranche machen.

2016 drängen neben den Bauern besonders die Brauer in den Vordergrund. Sie feiern in Berlin 500 Jahre Reinheitsgebot. Gerste, Hopfen und Wasser - mehr darf demnach nicht ins Bier. Bier aus Russland wird es in diesem Jahr aber nicht geben. Erstmals seit Jahren hat das Land keine offizielle Messe-Beteiligung. Dabei hatte das Riesenreich zuletzt die größte ausländische Vertretung mit einer eigenen Halle - nicht nur, um für seine eigenen Produkte zu werben, sondern auch, um deutsche Bauern ins Land zu locken.

Bereits im vergangenen Jahr hatte es Sorgen gegeben, dass die Russen fernbleiben könnten, nachdem die EU infolge der Krim-Annexion Handelsschranken aufgebaut und Moskau mit einem Einfuhrstopp für Agrarprodukte reagiert hatte. Offiziell kennen die Veranstalter aber die Gründe für das Fernbleiben der Russen nicht. «Sie haben sich schlicht und einfach nicht angemeldet», heißt es bei der Messe nur.
dpa
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