Dem stünden jedoch eine höhere Qualität in den Ausstellungsbeiträgen sowie ein enormes Interesse an fachlichen Veranstaltungen und Diskussionen gegenüber, sagt Jaeger im Interview mit AGRA-EUROPE. Er geht davon aus, dass die Kontroverse um die Tierhaltung auch die Grüne Woche bestimmen wird. Dabei hoffe man, „dass die Auseinandersetzung mit Argumenten in den vielen Foren geführt wird und nicht mit Störaktionen.“
Jaeger bekennt sich zur Präsentation von Nutztieren auf der Grünen Woche, weil die Tierhaltung ein unverzichtbarer Teil der Landwirtschaft sei: „Wir glauben daran, dass Tiere auf der Grünen Woche eine Zukunft haben.“ Investitionen in eine Neugestaltung der Tierhalle sei dafür ein Beleg.
Nach Auffassung des Messe-Managers wird auch die kommende Grüne Woche dem Anspruch gerecht werden, eine agrarpolitische Standortbestimmung zu Jahresbeginn vorzunehmen. Der Besuch von Spitzenvertretern aus Politik, Verbänden und Wirtschaft sowie erneut rund 300 Fachveranstaltungen ließen daran keinen Zweifel aufkommen.
Voraussichtlich keine Corona-RestriktionenNach Angaben von Jaeger wird es nach derzeitigem Stand keine Corona-Restriktionen auf der Grünen Woche geben. Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre hätten gezeigt, „Grüne Woche geht richtig nur live und in Präsenz“. Eine digitale Messe biete zwar einige Möglichkeiten, könne aber den persönlichen Austausch nicht ersetzen.
Jaeger begrüßt, dass die Bundesregierung auf der Grünen Woche Flagge zeigt. So engagiere sich das
Bundeslandwirtschaftsministerium in gewohntem Umfang. Zwar würden mit Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg zwei Länder diesmal fehlen, die 2020 noch dabei gewesen seien. Sie hätten jedoch signalisiert, zurückkehren zu wollen.
Im Frühjahr will Jaeger mit allen Ländern Gespräche führen, wie die Grüne Woche für sie noch attraktiver gestaltet werden könne. Für nicht realistisch hält der GrüneWoche-Chef die Zahl von 400.000 Besuchern, die in den letzten Jahren erreicht wurde: „Sollten es 300.000 werden, wäre das für uns ein Erfolg.“