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31.01.2011 | 15:26 | Grüne Woche 2011 
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Grüne Woche Berlin - Verbraucherschau, Agrarpolitik und Bürgerproteste

Stuttgart/Berlin - Die Internationale Grüne Woche 2011 schloss gestern mit Rekordbeteiligung ihre Tore. Das agrarpolitische Veranstaltungsprogramm neben der Messe wurde in diesem Jahr von massiven Protestkundgebungen begleitet.

Protestkundgebung Grüne Woche Berlin 2011
Protestkundgebung anlässlich der Grünen Woche Berlin 2011 (c) proplanta
Die Bilanz der Internationalen Grünen Woche weist auch 2011, wie jedes Jahr, zahlreiche Rekorde und Superlative auf. Bei der Veranstaltung, die gestern zu Ende ging, waren 1.632 Aussteller aus 57 Ländern vertreten, und mit über 415.000 Besuchern wurde die Vorjahresmarke (400.000 Besucher) abermals überschritten. Auch die Umsätze von 45 Millionen Euro übertrafen den Wert von 2010 um 3 Millionen Euro. Aktuelle Informationen zur Messe sind auf http://www.agrarmesse.de/Gruene-Woche zu finden. 

Ausgehend von der Wintertagung der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Veranstaltung im Laufe der Zeit zu einer riesigen Verbraucherschau gewandelt und damit zu einer der wichtigsten Veranstaltungen der hiesigen Agrarwirtschaft. Nicht zuletzt erhielt sie aber auch durch zahlreiche Begleitveranstaltungen politisches Gewicht. 

Das diesjährige Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) fand vom 20. bis 22. Januar statt. Unter dem Leitthema „Handel und Sicherung der Welternährung: Global - Regional - Lokal“ wurden steigende Preise für Agrarrohstoffe und deren Folgen für die Welternährung diskutiert. Zum 3. Berliner Agrarministergipfel trafen sich die Landwirtschaftsminister aus rund 50 Ländern und berieten Fragen zum Thema Handel und Welternährung. 

Grüne Woche und Agrarministerkonferenz wurden in diesem Jahr jedoch von massiven Demonstrationen begleitet. Im Vorfeld und zur Eröffnung der Messe fanden Protestkundgebungen statt, zu denen das Demonstrationsbündnis "Wir haben es satt!" aus 120 Organisationen und Bürgerinitiativen aufgerufen hatte. Am Eröffnungstag der Grünen Woche folgen rund 22.000 Menschen dieser Aufforderung, motiviert sicher auch durch den jüngsten Dioxin-Skandal. 

Die Demonstranten forderten einen Systemwechsel in der Agrarpolitik, weg von der industrialisierten Agrarproduktion und hin zur bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft. Kritisiert wurden Agrarsubventionen und Exportförderung in der derzeitigen Agrarpolitik, die einer nachhaltigen Landwirtschaft kontraproduktiv seien. Massentierhaltung und als Konsequenz damit auch Lebensmittelskandale wie die Dioxin-Funde in den letzten Wochen würden dadurch begünstigt. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner forderten die Demonstranten daher auf, sich auf Bundes- und auf EU-Ebene für ein Umdenken einzusetzen. 

Alle Informationen, Fotos und ein Video zur Grünen Woche sind auf der Kommunikationsplattform Landecho unter www.landecho.de nach kostenfreier Anmeldung verfügbar. Direktlink Grüne Woche (Proplanta)
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Kommentare 
Christa Rust schrieb am 01.02.2011 00:11 Uhrzustimmen(86) widersprechen(57)
So bleibt nur zu hoffen, daß diese Protestaktion ein Umdenken beim Verbraucher bewirkt hat. Nur er kann den Wahnsinn der Turbobetriebe und deren Hunger nach noch größer und mehr beenden. Es wäre begrüßenswert, wenn der jetzige Run auf Bioprodukte weiter anhalten würde und die Verbrauer einen großen Bogen um Billig- und Qualprodukte machen. Tier- schützer werden ihren Teil dazu beitragen, daß die schrecklichen Bilder aus den Tier-fabriken nicht bald wieder vergessen sind.
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