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17.01.2014 | 18:47 | Grüne Woche 2014 

Grüne Woche für Besucher geöffnet - Massentierhaltung in der Kritik

Berlin - Begleitet von Debatten über die Zukunft der Landwirtschaft hat heute in Berlin die Grüne Woche begonnen. Zu der weltgrößten Agrarmesse erwarten die Veranstalter an zehn Tagen insgesamt mehr als 400.000 Besucher.

Grüne Woche 2014 eröffnet
(c) proplanta
Bundesagrarminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sprach von einer hervorragenden Gelegenheit, Produkte von guter Qualität vorzustellen. Zugleich gab es Kritik an der Massentierhaltung laut. Zwischen dem Bauernverband sowie Umwelt- und Tierschützern wird dabei der Ton schärfer.

Bis zum 26. Januar präsentieren in den Hallen am Funkturm 1.650 Aussteller aus Landwirtschaft, Ernährungsindustrie und Gartenbau auf einer Rekord-Ausstellungsfläche ihre Produkte und Dienstleistungen. Tausende Berliner und Besucher zogen schon am Freitag von Stand zu Stand - und damit von Häppchen zu Häppchen.

Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, warnte vor einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft. «Wir müssen weg von nicht artgerechter Massentierhaltung und unkontrollierter Gentechnik», sagte Hofreiter der Nachrichtenagentur dpa. An diesem Samstag erwarten Umwelt-, Tierschutz- und Kleinbauernverbände sowie kirchliche Einrichtungen am Rande der Messe 20.000 Demonstranten gegen Großställe, massenhaften Antibiotika-Einsatz und den geplanten Freihandel.

Der bayerische Agrarminister Helmut Brunner (CSU) warnte die Bauern davor, den Dialog mit ihren Kritikern abzubrechen. «Es ist wichtig, dass man auch Meinungen ernst nimmt, die in eine andere Richtung gehen», sagte Brunner am Freitag zum Auftakt der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. Bauernpräsident Joachim Rukwied hatte am Vortag angekündigt, die Branche sei nicht mehr bereit, über «Kampfthemen» mit Menschen zu diskutieren, die eine andere Landwirtschaft wollen. Er warf einem Teil der Kritiker vor, bewusst Ängste zu schüren.

«So eine Diskussion lässt sich nicht auf Befehl beenden», sagte NRW-Ressortchef Johannes Remmel (Grüne) am Freitag und verlangte, die Fragen von Umweltverbänden ernst zu nehmen. «Denn das sind die Fragen der Bürgerinnen und Bürger.» Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, sagte: «Wir reichen so oft die Hand in Richtung Landwirte, und ich finde, Herr Rukwied sucht immer noch nur den Rohrstock, um auf die Hand draufzuhauen.» Jenseits der politischen Verbandsebene arbeiteten Tierschützer und Bauern dagegen gut zusammen, hob Schröder hervor.

Zu Beginn des traditionellen Eröffnungsrundgangs liefen zwei Demonstranten laut rufend vor die Kameras und protestierten vor Minister Friedrich und dem Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gegen Massentierhaltung.

Wowereit wies beim Messeauftakt auf den nötigen Verbraucherschutz und die Sicherung der Welternährung hin. Sie ist in Berlin ein zentrales Thema bei einem Treffen von Agrarministern und Regierungsvertretern aus mehr als 70 Ländern an diesem Samstag parallel zur Messe.
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