Die Erzeuger suchen daher nach Möglichkeiten, professionell mit den als Volatilitäten bezeichneten Preisausschlägen umzugehen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Seit Mai 2010 gibt es an der Deutschen Terminbörse für Agrarrohstoffe in Frankfurt, der EUREX, neben den bereits länger existierenden Kontrakten für Kartoffeln oder Schweine zusätzlich Terminmarktkontrakte auf Butter oder Magermilchpulver. Dieses relativ neue Instrument wurde zunächst von den Marktteilnehmern kaum genutzt, im August 2011 allerdings wurden immerhin 1.300 t Butter an der Terminbörse EUREX gehandelt.
Landwirten eröffnen sie die Möglichkeit, ihr Preisrisiko abzusichern. Die in die Zukunft gerichteten Terminmärkte können daneben mehr Transparenz in die Märkte bringen und geben Einblick in feste Kalkulationsdaten. Zu berücksichtigen sind dabei allerdings die von jeder Börse individuell definierten Kontraktspezifikationen. Einzelne Landwirte, Milcherzeugergemeinschaften oder auch Molkereien sollten sich mit dem Instrument der Preisabsicherung an der Terminbörse genau vertraut machen und die Preisbewegungen zunächst beobachten. Nur gut informiert lassen sich die Chancen auch tatsächlich nutzen.
Das notwendige Rüstzeug zur Nutzung der Terminmärkte will das Kieler ife Forschungszentrum für Ernährungswirtschaft Milcherzeugern sowie deren Interessen- und Verbandsvertretern in einer Seminarreihe mit dem Titel „Zukunft der Milchpreisabsicherung - Fortbildung zu Milchterminmärkten" anbieten. Die deutschlandweit angebotenen Seminare werden von der Landwirtschaftlichen
Rentenbank und der EUREX AG in Frankfurt unterstützt. Sie beinhalten die Themenblöcke Milchmärkte und deren Volatilität, Grundlagen der Milchtermingeschäfte und Preisabsicherungsstrategien im Milchbereich. Veranstaltungsorte und freie Plätze nennt Dr. Henrike Burchardi beim ife in Kiel unter der Telefonnummer 043126098602. (lpd)