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22.02.2016 | 11:00 | Tierärztetag 
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Ist die derzeitige Tierhaltung noch akzeptabel?

Horstmar-Leer - Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik (WBA) beim Bundesagrarministerium sieht die derzeitige deutsche Nutztierhaltung „in wesentlichen Teilen für nicht zukunftsfähig“.

Nutztierhaltung
(c) proplanta
Die 14 „Agrar-Weisen“, empfehlen, die „Weichen“ radikal neu zu stellen. Frau Prof. Ute Knierim ist eine dieser 14 „Agrar-Weisen“ und diskutiert mit Tierärztinnen und Tierärzten anlässlich des standespolitischen Abends am 18. März in Göttingen im Rahmen der 16. Haupttagung der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) vom 17. bis 20. März.

Veterinäre, die sich schwerpunktmäßig mit der Tiergesundheit von Milchkühen beschäftigen, setzen sich im Rahmen dieser AVA-Tagung erstmals mit dieser Thematik auch einen ganzen Vortragstag auseinander.

- Sind wir züchterisch und leistungsmäßig über das Ziel hinausgeschossen?

- Überfordern wir Tier und Mensch? 

- Was können wir tun, um eine moderne Tierhaltung tiergerecht, umweltverträglich und verbraucherakzeptiert zu gestalten?

Im Fortbildungsprogramm der 16. AVA-Haupttagung in Göttingen steht letztendlich die tiermedizinische Prävention im Vordergrund. „Wie können Tierärzte den Tierbestand gesund erhalten, um möglichst Arzneimittel und damit auch Antibiotika einzusparen“, so Gründer und Leiter der Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA) aus dem münsterländischen Horstmar-Leer.

Dass man aus Tierschutzgründen nicht auf Antibiotika verzichten kann, sollte uns allen klar sein. Kranken Tieren, und die gibt es ebenso wie kranke Menschen, muss geholfen werden, denn die Aufgabe des Tierarztes ist Leid und Schmerzen zu lindern, bzw. zu verhindern. Die Grüne Woche in Berlin greift diesen Ansatz auch auf, um letztendlich dem Verbraucher gerecht zu werden.

Mit der 16. AVA-Haupttagung werden den Tiermedizinern mit rund 35 Workshops und den praktischen Vorträgen an 4 Tagen der über 50 hochkarätigen Referenten praktisches „Handwerkszeug“ mit auf den Weg gegeben, dem Tierschutz, dem Tierwohl, aber auch der Betriebsökonomie des Hofes und dem Verbraucher durch die Präventivtiermedizin und der damit verbundenen Antibiotikareduktion und somit möglichen Resistenzbildungen und Keimübertragungen gerecht zu werden. AVA-Fortbildungen helfen Arzneimittel einsparen und fördern das Tierwohl!

Zur Information

Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) mit Sitz im münsterländischen Horstmar-Leer, konnte im letzten Jahr über 5.000 Fachleute in ihren Fortbildungsveranstaltungen begrüßen. Die eigene Fachzeitschrift (NUTZTIERPRAXIS AKTUELL (NPA) mit einer Auflage von 5.000 Exemplaren informiert aktuell über moderne Nutztiermedizin und Landwirtschaft.

Die AVA ist eine Fortbildungsgesellschaft mit dem Ziel der Aus- und Weiterbildung und der Verteilung von Informationen für den landwirtschaftlichen und tiermedizinischen Bereich. Gleichzeitig ist die AVA ein Forum für Landwirte und Tierärzte, das die Herausforderungen der Produktion gesunder Nahrungsmittel in den nächsten Jahrzehnten in den Blick nimmt.

»Ziel der Agrar- und Veterinär-Akademie ist es, die Probleme der modernen, nachhaltigen Landwirtschaft und Tierhaltung zu erörtern. Wir wollen gemeinsam Wege finden, um tiergerecht, praxisbezogen und verbraucherorientiert zu arbeiten. AVA-Kurse helfen Arzneimittel einsparen« Ernst-Günther Hellwig, Gründer und Leiter der AVA, Horstmar-Leer
AVA
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Kommentare 
Kutusow schrieb am 04.03.2016 12:42 Uhrzustimmen(146) widersprechen(148)
Das Verhalten von H. Huber ist symptomatisch! Es wird mit Kampfbegriffen wie "Massentierhaltung" um sich geworfen, es werden Dinge (Antibiotikaeinsatz) behauptet und verallgemeinert, die einfach sachlich falsch sind, es wird der gesamte Berufsstand verunglimpft, weil schwarze Schafe diesen in Verruf bringen, aber H.Huber ist nicht willens oder in der Lage, seine Behauptungen einmal sachlich zu untersetzen! Mich würde einmal interessieren, in wie vielen Ställen H. Huber schon gewesen ist, wenn die Verhältnisse in den "Megaställen" so beschrieben werden! Auch im Schlachthof scheint H.Huber noch nicht gewesen zu sein, wenn von einem "grausamen, qualvollem Todesdrama" die Rede ist! Es ist einfach zu konstatieren: Keine Ahnung! Ebenso falsch ist die Behauptung, es gebe keinen selektiven Antibiotikaeinsatz! Auch diese Behauptung ist einfach falsch! Landwirte werden pauschal als Tierquäler eingestuft! Selten so einen Unsinn gehört, ist dazu nur zu sagen!
Kutusow schrieb am 29.02.2016 14:56 Uhrzustimmen(86) widersprechen(153)
H. Huber, bitte erst mal informieren und dann zum Schreibstift greifen! Was ist überhaupt Massentierhaltung? Bei welchen Bestandsgrößen beginnt das? Bitte erläutern Sie das einmal! Wer will / soll in denen von Ihnen gewünschten / geforderten Bestandsgrößen von Sonntag bis Sonntag, weil die Tiere eben jeden Tag versorgt sein wollen, bei, wie wir jetzt wieder sehen, äußerst mäßigem Verdienst arbeiten? Sollen die kleinen Ställe wieder zurück in die Dörfer? Glauben Sie wirklich, in den von Ihnen favorisierten kleinen Bestandsgrößen gibt es keine kranken Tiere, die mit Antibiotika behandelt werden müssen? Oder glauben Sie wirklich, in den von Ihnen favorisierten Bestandsgrößen verenden keine Tiere? Waren Sie schon einmal in einem gut geführten "Megastall", dass Sie sich solche Urteile erlauben? Natürlich gibt es schwarze Schafe unter den Tierhaltern, die den gesamten Berufsstand in Verruf bringen, das soll überhaupt nicht bestritten werden? Aber gibt es die in kleinen Tierhaltungen nicht? Das ist ja wohl ein Irrglaube! VW handelt zwar mit Autos und nicht mit Tieren, aber auch dort wird getäuscht, wie wir an den Abgaswerten sehen! Der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung kostet viel Geld, kostet tierische Leistung und ist ein Hinweis, dass die Tiergesundheit nicht in Ordnung ist bzw. die Haltungsbedingungen nicht stimmen! Also ist jeder Tierhalter, auch im Megastall, daran interessiert, den Antibiotikaeinsatz so gering wie möglich zu halten!
H. Huber schrieb am 24.02.2016 19:45 Uhrzustimmen(162) widersprechen(157)
Was für eine „Aussage“! Zitat: „Dass man aus Tierschutzgründen nicht auf Antibiotika verzichten kann, sollte uns allen klar sein. Kranken Tieren, und die gibt es ebenso wie kranke Menschen, muss geholfen werden, denn die Aufgabe des Tierarztes ist Leid und Schmerzen zu lindern, bzw. zu verhindern.“ Zitat Ende. Hat jemals auch nur einer behauptet, dass einem kranken Ter, das durch Antibiotika geheilt werden kann, dies verwehrt werden soll? Es geht seit Jahren um nicht mehr oder weniger als den großflächigen Einsatz von Antibiotika! Warum? Weil in der Enge und Besatzdichte der „Ställe“, die längst Fabriken mit widerlichen Haltungsbedingungen sind, die Ansteckungsgefahr bei der Enge und der Menge der wie auch immer verletzten und kranken Tiere, gar nicht anders zu „behandeln“ ist! Das geschieht alles mit freundlicher Genehmigung des Gesetzgebers (Politik/er, Behörden). Wieso stieg und steigt in Deutschland der Einsatz von Antibiotika ständig und warum sieht Landwirtschaftsminister Christian Schmidt keine Möglichkeit Reserveantibiotika (!!) in der Massentierhaltung zu verbieten? Dass darüber überhaupt diskutiert werden muss! Das verbietet sich schlicht! Wegen des Tierwohls??? Mit Sicherheit nicht! Dazu die Frage: WELCHES Tier in der Massentierhaltung genießt eine Sonderbehandlung, weil erkannt wurde, dass es krank ist, durch einen TA untersucht und dann speziell behandelt wird? Diese Tiere sollen angeblich mit Farbe gekennzeichnet werden. Ist das tatsächlich die Realität in Deutschlands Megaställen? Es geht doch längst nicht mehr um einzelne kranke Tiere! Wenn man die Bilder der sprichwörtlich armen Schweine (das meine ich jetzt nicht witzig, sondern bitter ernst!) mit Beulen, eiternden Wunden, verletzten Gliedmaßen sieht, die oft längst zu schwach sind, sich noch auf den Beinen zu halten und auf Spaltböden qualvoll dahin vegetieren müssen, kann man sich nur noch zutiefst schämen, der Spezies Mensch anzugehören, die sich als Krone der Schöpfung sieht! Schon erstaunlich und befremdend genug, dass offensichtlich Mitarbeiter und Eigentümer solcher Massentierhaltungen, TA, Amtsveterinäre und selbstverständlich auch Politiker/Minister, die diese Zustände mit absoluter Sicherheit auch kennen, darüber locker hinwegsehen und solche Tierquälerei als im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen ansehen können! Wie empathielos, ignorant, ja eiskalt muss man sein, das hinnehmen zu können und auch noch als in Ordnung anzusehen! Bei anderen Tierarten ist es keinen Deut besser, sondern oft noch widerlicher, ja perverser. Wie z.B. bei Hähnchen, Puten oder der ach so tierfreundlichen „Bodenhaltung“ bei Legehennen. Wer diese armen Geschöpfe sieht, kann sich nur noch schämen, was die Gattung Mensch allen diesen fühlenden Lebewesen antut! Dass die Massentierhaltung nicht ohne Antibiotika auskommt ist beim Anblick all dieser grauenhaften Zustände, bei denen auch tote bzw. sterbende Tiere (besonders massiv bei Geflügel) nicht einmal entfernt werden (oft gar nicht werden können, dank der Dichte!), ist nun wirklich nicht verwunderlich. In diesem Fall allerdings auch nur ansatzweise behaupten zu wollen, dass diesen Tieren im Einzelfall geholfen und ggf. Antibiotika selektiv verabreicht wird – sorry, das ist nicht nur unglaubwürdig, sondern entspricht schlicht nicht der Wahrheit. Es steht doch gar nicht im Vordergrund dem einzelnen Tier zu helfen und Schmerz und Leid zu lindern. Solche Märchen muss doch niemand mehr versuchen, uns zu erzählen! Hauptsache es schmeckt und ein Kilo Hackfleisch gibt’s im Angebot für nur 2,99 €! Super! Da sieht man die Qualen und den Schmerz, die einst das einmal lebende, fühlende Tier ertragen musste, das im Schlachthof auch meist noch ein grausames, qualvolles Todesdrama durchleben musste, schon längst nicht mehr. Auch nach Antibiotika fragt spätestens bei diesem „verlockenden“ Angebot kaum noch jemand. Dass überhaupt noch die Frage gestellt wird, ob das, was mit "Tierhaltung" bezeichnet wird, noch akzeptabel ist, ist schon zutiefst beschämend und zeigt, wo unsere Gesellschaft steht! Besonders unfassbar und verstörend ist diese Aussage: "Veterinäre, die sich schwerpunktmäßig mit der Tiergesundheit von Milchkühen beschäftigen, setzen sich im Rahmen dieser AVA-Tagung ERSTMALS mit dieser Thematik auch einen ganzen Vortragstag auseinander." Erstmals einen GANZEN Vortragstag? Donnerwetter! Welch eine Leistung! Merkt hier überhaupt noch jemand was???
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