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10.10.2016 | 09:29 | LaGa Bayreuth 

Landesgartenschau-Chefin kritisiert regionale Gastronomen

Bayreuth - Die Landesgartenschau in Bayreuth besuchten über 900.000 Gäste. Diese Zahl gaben die Organisatoren zum Abschluss der Schau am Sonntag bekannt.

Landesgartenschau Bayreuth
Mehr Besucher als erwartet kamen zur Landesgartenschau in Bayreuth. Dennoch lief nicht alles glatt: Anfangs schlechtes Wetter, dann Beschwerden und Randale. Zum Abschluss gab es ein Lob der Bürgermeisterin und einen Konter der Chefin. (c) proplanta
Das sind knapp ein Viertel mehr Besucher, als sich die Veranstalter mit ihrer selbstgesetzten Marke von 750.000 vorgenommen hatten.

Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (FW) zog eine positive Bilanz: «Ich bin mir sicher, dass wir alle von der Strahlkraft der Landesgartenschau noch lange profitieren werden», sagte sie auf der Abschlussveranstaltung.

In den vergangenen sechs Monaten lief trotzdem nicht alles rund. Kurz vor dem Ende hatte Geschäftsführerin Dagmar Voß den Mangel an Angeboten von regionalen Gastronomen kritisiert. Die Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen versuche seit Jahren, ein alternatives Gastronomiekonzept für die Ausstellungen zu entwickeln, sagte Voß der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir schreiben europaweit aus. Aber wir kriegen meist nur zwei bis drei Angebote, und das sind immer die Gleichen.» Regionale Anbieter, die zum Beispiel auf Volksfesten die Gastronomie bereitstellen, meldeten sich nicht, sagte Voß. «Man kann die Regionalen nicht zum Jagen tragen.»

Diese wiederum halten die Ausschreibungen der Landesgartenschauen, die alle zwei Jahre ausgerichtet werden, nicht für günstig. Sie seien aus Sicht der kleineren Anbieter so verfasst, dass sie die erwarteten Leistungen über die Dauer einer Ausstellung nicht bringen könnten, sagte ein Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Bayern.

Zudem hätten die Wirte in den jeweiligen Städten oft genug zu tun damit, die zusätzlichen Kunden während einer Schau in ihren Gaststätten zu versorgen. Ein zweites Geschäft, für das sie zudem kaum genügend Aushilfskräfte finden würden, sei dann zu viel.

Das sieht auch Landesgartenschau-Chefin Voß. Gastronomen hätten generell damit zu kämpfen, ausreichend Personal zu finden. «Und mit Aushilfskräften dauert es eine Weile, bis sich alles einspielt.» Damit rechtfertigt sie auch, dass es im Sommer Beschwerden von Besuchern über die Gastronomie gegeben hatte - zu wenig Stände, zu lange Warteschlangen, lautete die Kritik.

Dennoch ist die Ausstellung aus Sicht der Geschäftsführerin gelungen. «Die Bilanz ist sehr gut», sagte Voß. «Wir hatten einen schlechten Start wegen des kalten Wetters», sagte Voß. «Wir konnten dann aber aufholen.»

Zuletzt hatten auf dem Gelände auch Randalierer gewütet. Die Täter zerstörten Ende September mehrere Kunstobjekte. Zudem stahlen sie eine 30 Kilo schwere Engelsfigur aus Keramik, die in einem Pavillon ausgestellt war. Der Schaden lag im fünfstelligen Euro-Bereich.

Die Bayreuther Ausstellung kostete nach Angaben der Regierung von Oberfranken insgesamt rund 10,5 Millionen Euro, wobei der Freistaat und die EU demnach jeweils etwa 2,9 Millionen beigesteuert haben, die Regierung von Oberfranken 2,3 Millionen; den Rest trägt die Stadt.

Künftig soll die 45 Hektar große Fluss- und Auenlandschaft am Ufer des Roten Mains zum öffentlich zugänglichen und sich naturnah entwickelnden Park «Wilhelminenaue» werden. Wenn die Ausstellung ihre Tore geschlossen hat, stellen die Veranstalter das Gelände so her, dass es der Stadt übergeben werden kann. Dazu gehört, dass die Pavillons und auch Blumenbeete verschwinden werden. Die Übergabe wird nach Angaben der Stadt aber nicht mehr in diesem Jahr erfolgen.

Die Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen tragen drei Berufsverbände: der Bayerische Gärtnerei-Verband, der Landesverband Bayern des Bundes deutscher Baumschulen und der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern. Zusammen mit der jeweiligen Stadt richten sie die Landesgartenschauen aus.
dpa/lby
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