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19.01.2010 | 15:43 | Grüne Woche 2010 - Internationales Wirtschaftspodium  

Lösungsansätze für Welternährung und Klimawandel

Berlin - Wenn sich die Schätzungen der Vereinten Nationen (UNO) bewahrheiten, müssen spätestens ab dem Jahr 2050 neun Milliarden Menschen ernährt werden.

Lösungsansätze für Welternährung und Klimawandel
(c) proplanta
Das sind zwei Milliarden mehr als im Jahr 2010. Doch schon heute hungern weltweit eine Milliarde Menschen und mehr als zwei Milliarden leiden unter Mangelernährung. Damit wachsen die Herausforderungen für Land- und Ernährungswirtschaft. Zugleich müssen sich die Landwirte den Veränderungen des Klimas und dessen Auswirkungen auf ihre Arbeit stellen. Denn eine erhöhte Agrar- und Nahrungsmittelproduktion führt auch zu mehr Treibhausgasemissionen.

Bei der Panelveranstaltung „Limited Resources and Climate Change - Managing a Turbulent Future" mit mehreren hundert Teilnehmern diskutierten sechs Experten am 16.1.2010 in Berlin im Rahmen der Internationalen Grünen Woche beim Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) die Frage, wie die ständig wachsende Weltbevölkerung ernährt und dabei gleichzeitig dem Klimawandel entgegnet werden kann.

Das Impulsreferat der Veranstaltung, die eine gemeinsame Initiative der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, des Deutschen Bauernverbandes, der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft ist, hielt der ehemalige deutsche Bundesumweltminister und Ex-Chef des UN-Umweltprogramms Unep, Prof. Dr. Klaus Töpfer. Er betonte in seiner Rede, dass es möglich sei, diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Dabei sei aber mehr denn je ein nachhaltiger Umgang mit den knappen Ressourcen Wasser und Böden gefordert. Töpfer verwies auch darauf, dass es vor allem eine Aufgabe der Industrienationen sei, hier mit gutem Beispiel voranzuschreiten: „Wir müssen in Vorleistung treten und die nötigen technologischen und marktwirtschaftlichen Prozesse anstoßen“, betonte er.

Dr. Thomas Blunck, Vorstandsmitglied der Rückversicherungsgesellschaft Munich Re, fokussierte in seiner Rede einen weiteren zentralen Aspekt, der für die Ernährungssicherung der Weltbevölkerung ausschlaggebend ist: Die finanzielle Absicherung der Landwirte. Dabei hob er die Vorzüge einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) hervor. Nur das koordinierte Zusammenspiel aus Landwirten, Versicherern und der öffentlichen Hand habe die Chance, diese Ansprüche sicherzustellen, so Blunck.

An der anschließenden Panel-Diskussion nahmen neben Töpfer und Blunck auch Shri Surampudi Sivacumar, Vorstandschef von Agri Business aus Indien, Dr. Thomas Kirchberg, Vorstandsmitglied der Südzucker AG, Cathrina Claas Mühlhäuser, Stellvertretende Vorsitzende des Gesellschafterausschusses des Landmaschinenherstellers Claas KGaA mbH und Prof. Dr. Friedrich Berschauer, Vorstandsvorsitzender von Bayer CropScience AG, teil.

Tenor war unter anderem, dass vor allem Innovationen für die nötige Leistungssteigerung erforderlich seien, um die Weltbevölkerung auch in 40 Jahren und darüber hinaus zu ernähren. Zudem müssten die Anbau- und Versorgungstechniken immer mehr dem Aspekt der Nachhaltigkeit gerecht werden, um die immer knapper werdenden Ressourcen der Erde nicht über zu strapazieren. (DBV)
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