Solche widersprüchlichen Schlagzeilen werden den Verbrauchern täglich serviert; genau so wie eine Flut von immer neuen Siegeln, hunderten Ernährungsratgebern, täglichen Kochsendungen und unzähligen "Experten"tipps. Erkennt der Verbraucher im Strudel von "Schlank im Schlaf", "Ampelkennzeichnung", "Klima und Ernährung" oder der "Ultimativen Erlebniskost", was für ihn gut und sinnvoll ist? Wie viele und welche Informationen sind nötig, um einen gesunden Lebensstil zu unterstützen? Welche dieser Informationen nimmt er überhaupt wahr? Und wann wird es zu viel des Guten?
Das 13. aid-Forum "Mehr als wir verdauen können! Strategien zum Umgang mit der Informationsflut" wird sich mit der Frage beschäftigen, ob Berater und Multiplikatoren umdenken müssen, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen beleuchten, welchen Wert die Gesundheitsförderung in der Gesellschaft hat, was Informationen tatsächlich leisten können und wie sich die Lücke zwischen Wissen und Handeln schließen lässt. "Der essende Mensch zwischen Informationsflut und Panikmache" - mit diesem Thema eröffnet Dr. Margareta Büning-Fesel, Geschäftsführender Vorstand des aid infodienst, das aid-Forum und gibt anhand von Beispielen aus der täglichen Beratungspraxis einen Einblick in das Ausmaß der Verbraucherverunsicherung.
Mit der Frage, wer die Gesundheitsförderung vorantreibt und was Misserfolge verursacht, beschäftigt sich Prof. Christoph Klotter von der Hochschule Fulda in seinem Vortrag "Warum wir es schaffen, nicht gesund zu bleiben". Im Anschluss daran geht Prof. Michael Jäckel von der Universität Trier unter dem Motto "Mächtiger und verwirrter zugleich - Ernährung als Thema von Medien und Verbrauchern" auf das Wirkungspotenzial der Medien ein und analysiert, wie und warum diese Wahrnehmung, Gefühle und Verhalten von Verbrauchern beeinflussen. Prof. Britta Renner, Universität Konstanz, zeigt mit ihrem Beitrag "Information und Verhalten - was hilft und warum?", welche neuen Erkenntnisse die Gesundheitspsychologie bietet, um Verhalten zu verstehen und positiv zu verändern.
Die Grenzen der Information aus psychologischer Perspektive legt Dr. Julian Marewski vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, dar. Er verrät, wie Menschen wirklich Entscheidungen treffen und beantwortet in seinem Vortrag "Vom Vorteil des Nichtwissens bei Konsumentscheidungen" die Frage, ob vielleicht "Bauchgefühle" die besseren Ratgeber sind. Welche Wege die Ernährungsbildung beschreitet, um Ernährungskompetenzen zu fördern, erläutert Prof. Ute Bender von der Fachhochschule Nordwestschweiz, Basel, mit ihrem Vortrag "Ernährungskompetenz unterstützen - Komplexe Ziele auf vielfältigen Wegen erreichen". Zum Schluss zeigt Prof. Gabriele Oettingen, Universität Hamburg/New York University, unter dem Motto "Vom positiven Phantasieren zum klugen Zielsetzen", mit welchen Methoden der Motivationspsychologie sich Ziele erfolgreich in Handeln umsetzen lassen.
Das 13. aid-Forum findet am 19. Mai 2010 von 9.30 bis 17.30 Uhr im Wissenschaftszentrum in Bonn statt. (aid)
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