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21.01.2023 | 13:17 | Debatte um Tierhaltung 

MV-Länderhalle auf Grüner Woche eröffnet

Berlin - Die Halle Mecklenburg-Vorpommerns auf der Grünen Woche in Berlin hat nach Einschätzung von Agrarminister Till Backhaus schon zur Eröffnung am Freitag großes Interesse bei den Besuchern gefunden.

Grüne Woche 2023
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Zwei Jahre lang hatte die Pandemie die Ausrichtung der Grünen Woche in Berlin verhindert. Nun erlebt die Leitmesse für die Land- und Ernährungswirtschaft ihren Neustart. Das freut auch die Branche in Mecklenburg-Vorpommern. Sorgenfrei ist sie nicht. (c) proplanta
Der SPD-Politiker äußerte sich zuversichtlich, dass die Aussteller nach zweijähriger Corona-Pause an frühere Erfolge anknüpfen und Werbung für sich und ihre Heimat machen können.

«Die Landwirtschaft produziert wertvolle Lebensmittel und ist für unser Land ein bedeutender Wirtschaftszweig. Auf Lebensmittel aus Mecklenburg-Vorpommern kann man sich verlassen», sagte Backhaus. Bis zum Abschluss der Leitmesse für die Ernährungswirtschaft am 29. Januar rechne er mit 300.000 Menschen, die sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Branche im Nordosten machten.

Mecklenburg-Vorpommern belegt erstmals allein eine Messehalle. Auf rund 2.800 Quadratmetern präsentieren 60 Firmen und Institutionen ihre Produkte und Dienstleistungen. Nach Angaben des Ministers gehören die Lübzer Brauerei, die Ludwigsluster Fleisch und Wurstwaren, die Landpute Severin und Domke Fisch aus Heringsdorf zu den Dauergästen auf der Grünen Woche. Doch gebe es auch Premieren. Insgesamt sind rund 1.400 Aussteller aus 60 Ländern in Berlin vertreten.

Bundesagrarminister Cem Özdemir hatte auf der Eröffnungsfeier am Donnerstagabend unter anderem über seine Pläne für eine Senkung der Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse sowie eine Herkunftskennzeichnung für Fleisch gesprochen. Der Applaus des Fachpublikums für den Grünen-Politiker fiel vor allem für die Pläne zur Tierhaltung verhalten aus.

Auch Backhaus steht den Plänen der Bundesregierung skeptisch gegenüber. Er befürchtet eine Benachteiligung der meist größeren ostdeutschen Tierhaltungsbetriebe und in der Folge einen weiteren Rückgang der Bestände.

Das Thema wollte Backhaus beim Empfang der Landesregierung ansprechen, zu dem am Freitagabend auch Özdemir erwartet wurde. Der Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Tierwohl sei eines der wichtigen Themen. Doch erzeugten die Pläne des Bundes statt Aufbruchstimmung vielfach Frust und Perspektivlosigkeit bei den Tierhaltern.

Nach Backhaus' Worten sank der Rinderbestand im Nordosten seit 1990 auf die Hälfte. Auch die Schweinehaltung sei seit Jahren rückläufig. Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz sowie viele ungeklärte Fragen zur Förderung von Stallumbauten ließen viele Schweinehalter an der Zukunft zweifeln und aufgeben.

Die am Freitag bekanntgewordene Schließung des Zerlegebetriebs von Danish Crown in Boizenburg wertete der Minister als Ausdruck der allgemein «dramatischen Entwicklung im Schweinebereich». An die Verbraucher appellierte Backhaus, bewusster zu konsumieren und mehr Wert auf regionale, nachhaltig hergestellte Lebensmittel zu legen.

Für den Empfang hatte auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ihr Kommen angekündigt. Einer vorab verbreiteten Mitteilung zufolge würdigte die Regierungschefin die Leistungen der Landwirte und Lebensmittelproduzenten im Nordosten. Etwa 15.000 Beschäftigte sorgten dafür, dass täglich Brot, Fleisch und Kartoffeln auf den Tisch kämen. Dabei hätten sie gerade in der jüngsten Vergangenheit unter besonders schwierigen Bedingungen arbeiten müssen.

Sie zählte Dürre, Geflügel- und Schweinepest, Pandemie, Fachkräftemangel und steigende Energie- und Rohstoffpreise auf. «Und dennoch haben die Unternehmen gezeigt, dass sie anpassungsfähig sind, dass sie ihre Versorgungsleistung ernstnehmen», erklärte die SPD-Politikerin.
dpa/mv
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