Zahlreiche große und kleine Besucher verfolgten gespannt Schauhüten mit Hütehunden, Schafschur und Schafbaden, informierten sich in den Vorführungen über die Verarbeitung der Wolle und bummelten über den Schäfermarkt.
Wer tiefer in die Materie einsteigen wollte, konnte sich an den Ständen der Vereine und Verbände informieren und Kontakte knüpfen. Als besondere Gäste wurden die erste Lammkönigin von Baden-Württemberg, Irene Nagel, sowie die amtierende Schäferlaufkönigin Brigitte Nagel begrüßt. Für den Ohrenschmaus sorgten "Musikalische Schäferstündchen" sowie auf Schäferpfeifen gespielte historische Schäfermusik.
Zum Teil seltene Schafrassen gab es in der Rassenschau zu bestaunen: Coburger Fuchsschaf, Heidschnucke sowie das Ouessantschaf als kleinste Schafrasse der Welt waren mit von der Partie. Die im Lande häufigste Schafrasse sind die Merinoschafe, von denen sich am Wochenende über 300 Exemplare im Museumsdorf tummelten.
Interessante Einblicke in die Arbeit mit den Schafen boten jedoch nicht nur die Vorführungen, sondern insbesondere auch Gespräche mit den Praktikern. So erläuterte ein Schäfer im Proplanta-Gespräch schmunzelnd die vielfältige Funktionalität des Schäferstabes. Dieses auch als Schippe bezeichnete Werkzeug, häufig ausgestattet mit einem Haken, diene "als Fanggerät meist kranker Schafe, zum Distelstechen, zur Klauenreinigung, als Schleuderinstrument von Erdklumpen auf ungehorsame Schafe und Hunde sowie als komfortable Stütze für den Schäfer."
In Baden-Württemberg wird auch heute noch traditionelle Wanderschafhaltung betrieben, bei der hauptberufliche Schäfer mit ihren Herden von den Winter- zu den Sommerweiden in höher gelegene Regionen wie der Schwäbischen Alb ziehen. Diese Art der Beweidung leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Kulturlandschaftselementen, beispielsweise den Wacholderheiden. Fast 200.000 Mutterschafe pflegen in Baden-Württemberg auf diese Weise rund 60.000 Hektar Kulturlandschaft. (Pp)
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