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12.02.2013 | 06:45 | 17. Thüringer Milchtag 

Thüringer Landwirtschaft wird von Milcherzeugung getragen

Erfurt - EU-Agrarpolitik und Milchmarkt im Mittelpunkt des 17. Thüringer Milchtags in Erfurt.

Milcherzeugung
(c) proplanta
Die Thüringer Landesregierung will auch künftig die Erzeugung und Verarbeitung von Milch im Freistaat besonders unterstützen. „Milchproduktion ist eine zentrale Quelle landwirtschaftlicher Wertschöpfung und die Milchviehhaltung erhält unsere Kulturlandschaft. Deshalb bleibt dieser Produktionszweig auch unter veränderten Rahmenbedingungen ganz oben auf der Liste unserer Förderprioritäten", sagte Thüringens Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz heute anlässlich des 17. Thüringer Milchtages in Erfurt.

Die Europäische Union will in den kommenden Monaten über die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2014 entscheiden. Danach werden wahrscheinlich in Zukunft weniger Mittel zur Förderung der Thüringer Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Für die Milcherzeuger außerdem bedeutsam ist die geplante Abschaffung der so genannten Milchquoten, die den Erzeugern eine bestimmte Produktionsmenge zuteilt, um Überschüsse zu verhindern.

„Nach Wegfall der Quoten wird ausschließlich der Markt den Milchpreis bestimmen, das ist gut so. Gleichzeitig müssen wir auf EU-Ebene ein Sicherheitsnetz einbauen, um eingreifen zu können, falls der Milchpreis in den Keller fällt und die Betriebe dauerhaft nicht mehr kostendeckend produzieren können", sagte der Minister. Reinholz kündigte an, trotz schwieriger Finanzlage Investitionen in der Tierhaltung weiter unterstützen zu wollen.

Im Rahmen des Milchtages zeichnete Agrarminister Reinholz 15 milcherzeugende Betriebe für ihre hervorragende Rohmilchqualität aus, außerdem sechs Molkereien und Direktvermarkter für ihre Produkte.

Hintergrund: Die schwierige Situation am Milchmarkt seit dem Jahr 2008 und der anstehende Milchquotenausstieg 2015 hatten die Thüringer Landes¬regierung veranlasst, ein deutliches Zeichen zur Unterstützung der Milchbauern zu setzen, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Im Rahmen der Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen wurden daher seit 2010 Investitionen in die Milchviehhaltung und Jungrinderaufzucht zu verbesserten Konditionen gefördert. Mit den Bewilligungen des Jahres 2012 waren die zur Verfügung gestellten Mittel des Sonderprogramms erschöpft.

Insgesamt konnten in den Jahren 2010 bis 2012 über das Milchprogramm in 131 Unternehmen - teilweise in mehreren Bauabschnitten - 150 Projekte gefördert werden. Mit 54 Millionen Euro an Zuschüssen wurden im Milchbereich seit 2010 Gesamtinvestitionen in Höhe von 154 Millionen Euro generiert, das waren über 40 Prozent aller AFP-Investitionen, 56 Prozent aller Zuschüsse und 36 Prozent aller geförderten Projekte dieser drei Jahre.

Regional betrachtet, profitierten die Regionen Ost- gefolgt von Südwest-Thüringen mit zusammen 67 Prozent aller Zuschüsse am stärksten vom Milchprogramm. Hier werden rund 70 Prozent aller Milchkühe gehalten. Gefördert wurden sowohl Familienbetriebe wie auch juristische Personen, sowohl spezialisierte Milchvieh- und Aufzuchtbetriebe wie auch Verbundbetriebe.

Das Spektrum der Investitionen reicht von der Modernisierung von Ausrüstung, insbesondere Melk- und Fütterungstechnik, bis hin zum Neubau von Stallanlagen. Bei 66 Prozent aller Betriebe wurden im Milchprogramm Investitionen bis eine Million Euro gefördert, bei 14 Prozent bis zwei Millionen und bei 20 Prozent zwischen zwei und fünf Millionen Euro. (PD)
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