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14.07.2016 | 08:06 | Kreuzkrautarten 

Workshop für Kreuzkraut-Experten

Ansbach - Das Jakobs-Kreuzkraut und fast alle anderen Kreuzkrautarten sind heimische Pflanzen, die Giftstoffe, sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide, enthalten.

Giftiges Jakobskreuzkraut
(c) proplanta
Auf der Weide erkennen Tiere die Pflanzen an ihrem charakteristischen Geruch und meiden sie. Im Heu oder in der Silage verlieren Kreuzkräuter aber diese Eigenschaft und werden von den Tieren gefressen. Dies hat zur Folge, dass es zu Vergiftungen kommen kann, zum Beispiel bei Pferden und Rindern.

Die Problemstellung (Toxizität) ist seit Jahrzehnten bekannt. In den letzten Jahren geraten die Kreuzkraut-Arten jedoch immer öfter in die Schlagzeilen. Titel wie „Kampf dem Kreuzkraut“ oder „Giftpflanze auf dem Vormarsch“ vermitteln den Eindruck, es handle sich um Pflanzen mit einer so hohen Giftigkeit, dass sie ausgerottet werden müssen.

Kreuzkräuter kommen in artenreichen Naturschutzflächen und, zum Beispiel das Wasser-Kreuzkraut, im feuchten Wirtschaftsgrünland vor, sind aber auch wichtige Futterpflanzen für Schmetterlinge und andere Insekten. Es braucht daher breit akzeptierte Regeln für den Umgang mit Kreuzkräutern.

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) setzt sich für einen sachlichen Umgang mit Kreuzkräutern insbesondere auf Naturschutzflächen ein. Ziel des vom Bundesamt für Naturschutz BfN geförderten Projektes „Umgang mit Kreuzkräutern auf relevanten Flächen des Naturschutzes“ ist es, zu Beginn der Vegetationsperiode 2017 einen Leitfaden mit Empfehlungen für einen differenzierten Umgang mit Kreuzkraut-Arten herauszugeben, der sowohl die Interessen des Naturschutzes als auch die der Landwirtschaft berücksichtigt und sich auf Expertenwissen abstützt.

Im Zentrum des Projektes stehen das Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) und das Wasser-Kreuzkraut (Senecio aquaticus), die teilweise bereits in hohen Beständen vorkommen. Beim Alpen-Kreuzkraut (Senecio alpinus) und dem eingewanderten schmalblättrigem Kreuzkraut (Senecio inaequidens) liegt der Schwerpunkt auf der Vorsorge.

Die ersten Grundlagen für das Projekt schaffen Expertinnen und Experten an einem Workshop, der in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt LfU durchgeführt wird. Er dient der Vorbereitung der zweitägigen internationalen Tagung, die für Anfang Februar 2017 geplant ist. Die Ergebnisse des Workshops und der Tagung sind Grundlagen für den DVL-Leitfaden und werden auf der Internetplattform kreuzkraut.lpv.de  veröffentlicht.

Der Kreuzkraut-Experten-Workshop findet am 20. September 2016 beim LfU in Augsburg statt. Eingeladen sind Expertinnen und Experten sowie interessierte Personen mit Kreuzkraut-Fachwissen. Die Teilnehmeranzahl ist auf 40 Personen beschränkt. Anmeldeschluss ist am 9. September 2016.
LPV
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