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10.08.2011 | 21:15 | Hungerkrise 

3,5 Millionen Menschen in Ostafrika von Hungersnot betroffen

Mogadischu/Nairobi - Am von Dürre und Hungersnot geplagten Horn von Afrika sind noch immer etwa 3,5 Millionen Menschen ohne Hilfe.

Welthungerhilfe
(c) proplanta
Derzeit könnten nur etwa acht Millionen Menschen in den Notgebieten von außen mit Nahrungsmitteln versorgt werden, berichtete das Welternährungsprogramm WFP am Dienstag in Nairobi. Manche Regionen seien derzeit kaum zugänglich, weil dort weiter Milizen ihr Unwesen treiben.

Nachdem das WFP bereits etwa 250 Millionen Dollar (175 Millionen Euro) an Spenden und Regierungsgeldern erhalten hat, fehlen der Organisation nach eigenen Angaben noch weitere 250 Millionen Dollar für die Fortsetzung der Hilfslieferungen. Die Bundesregierung habe das WFP-Programm mit bisher zwei Millionen Euro unterstützt.

In Deutschland haben Privatpersonen und Unternehmen nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) bereits 91 Millionen Euro gespendet. «Die Spendenbereitschaft der Menschen in Deutschland für die Hungernden in Ostafrika ist außerordentlich groß», sagte DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke in einer Mitteilung.

Die UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) will einen Aktionsplan für die von Dürre und Hunger betroffenen Menschen am Horn von Afrika aufstellen. Bei einem Treffen am 18. August sollen sich Agrarminister der 191 FAO-Mitgliedstaaten auf dringende Maßnahmen angesichts der sich noch verschärfenden Krise in Ostafrika einigen, teilte die FAO in Rom mit.

Für ein erstes Programm zum landwirtschaftlichen Wiederaufbau in der Dürre-Region benötige die FAO 103 Millionen Dollar (72 Millionen Euro).

Die Regierung Somalias hat nach dem Abzug der radikalislamischen Al-Schabaab-Miliz aus der Hauptstadt Mogadischu allen Rebellen eine Amnestie angeboten. Die Kämpfer müssten aber die Waffen niederlegen und jeglicher Gewalt abschwören, forderte die Regierung am Dienstag in einer Erklärung in Mogadischu. Die Islamisten kontrollieren weite Teile des Landes vor allem im Zentrum und im Süden, wo deshalb kaum Hilfe für die Hungernden hinkommt.

Trotz des Amnestieangebots wächst die Sorge vor neuer Gewalt. Al-Schabaab hat die Fortsetzung der Kämpfe angekündigt. Der Rückzug aus Mogadischu sei lediglich taktischer Natur. Die Friedenstruppen der Afrikanischen Union (Amison) warnten am Dienstag vor einer neuen Guerilla-Taktik und Selbstmord-Attentaten der Islamisten. Auch in Mogadischu hätten die Regierungstruppen nicht alles unter Kontrolle, so der Amison-Kommandeur Fred Mugisha. Er beklagte, dass die bisherige Truppenstärke der afrikanischen Mission von 9.000 Mann zu gering sei.

Auch in Madagaskar vor der Küste Ostafrikas sind immer mehr Menschen von Hunger bedroht: Bereits jetzt leide jedes zweite Kind an chronischer Unterernährung, erklärte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag in Antananarivo. Bei 10 bis 20 Prozent der Kinder sei die Unterernährung bereits lebensbedrohlich. Die Not auf der Tropeninsel im Indischen Ozean entwickele sich zu einer «schleichenden Katastrophe», sagte Daniel Timme von Unicef Madagaskar der Nachrichtenagentur dpa. (dpa)
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