Damit gesündere Ernährung leichter wird, soll bald ein neues Logo für Müslis, Joghurts oder Tiefkühlkost kommen - doch welches? Kurz vor der Bekanntgabe entscheidender Umfrage-Daten steigt die Spannung. (c) proplanta
Foodwatch: Verbraucherumfrage nicht alleinige Basis für Nährwert-Logo
Die Verbraucherorganisation
Foodwatch hat kurz vor der Bekanntgabe wichtiger Umfrageergebnisse zu Nährwert-Kennzeichnungen erneut für das farbige Logo Nutri-Score geworben. Zahlreiche wissenschaftliche Studien hätten die positiven Effekte des Modells belegt, sagte Foodwatch-Expertin Luise Molling der Deutschen Presse-Agentur. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner dürfe die wissenschaftliche Erkenntnis nicht einfach beiseite wischen.
Die CDU-Politikerin will an diesem Montag das Ergebnis einer Verbraucherbefragung vorlegen. Es soll maßgeblich dafür sein, welches Modell für eine klarere Kennzeichnung von Zucker, Fett und Salz die Bundesregierung zur freiwilligen Nutzung empfehlen will. In der Befragung mit 1.600 Teilnehmern wurden vier Modelle untersucht.
«Anreize für ausgewogenere
Lebensmittel schaffen und ein gesünderes Einkaufsverhalten ermöglichen - wenn das die Ziele sind, ist die Nutri-Score-Ampel die Kennzeichnung der Wahl», sagte Molling auch mit Blick auf Studien zu diesen Effekten.
«Eine Meinungsumfrage kann dies überhaupt nicht ermitteln und sollte daher nicht die einzige Basis einer weitreichenden politischen Entscheidung sein.» Zudem gebe es Nutri-Score bereits in anderen Ländern. Dies sei derzeit das einzige System mit der Chance, zur EU-einheitlichen Kennzeichnung zu werden.
Der aus Frankreich stammende Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - in einer Skala von Grün bis Rot. Erste Produkte damit sind schon in den Läden zu kaufen, in der Koalition macht sich auch die
SPD dafür stark.