Aphthen treten bevorzugt auf der Zunge, den Lippen oder im Rachen auf und sind äußerst schmerzhaft. In seltenen Fällen können Aphthen auch im Intimbereich wachsen.
Aphthen sind kleine, linsengroße Bläschen, die meist am Zahnfleisch, auf der Zungenspitze, den Lippen oder am Gaumen auftreten. Die milchig-weißen Beläge können beim Essen oder Trinken höllisch wehtun und sogar Sprech- und Schluckbeschwerden auslösen.
Je nach Größe, Lage und Form unterscheidet man zwischen drei Formen von Aphthen:
Minor-Aphthen - mit rund 90 Prozent die häufigste Form von Aphthen - sind linsengroß und von einem rötlichen Rand umgeben. Sie schädigen die Schleimhaut nur oberflächlich und heilen in der Regel meist nach wenigen Tagen von selbst wieder ab.
Major-Aphthen können bis zu drei Zentimeter groß werden und dringen tief in die Schleimhaut hinein. Sie heilen wesentlich langsamer ab - es können oft Wochen vergehen, bis sie verheilt sind - treten allerdings relativ selten auf.
Herpetiforme Aphthen kommen noch seltener vor als die Major-Aphthen und werden oft mit Herpes-Bläschen verwechselt. Sie erscheinen oft am Zungenrand oder an den Innenseiten der Lippen und treten meist zu mehreren auf.
Aphthen: Ursache
Die schmerzhaften Bläschen können viele verschiedene Ursachen haben. Einen genauen Auslöser gibt es nicht. Was jedoch auffällt, ist, dass die Mundbläschen familiär gehäuft auftreten. Etwa 40 Prozent der Betroffenen haben Familienmitglieder mit Aphthen. Zudem vermuten Mediziner, dass Stresssituationen, ein geschwächtes
Immunsystem und hormonelle Schwankungen Aphthen auslösen oder verschlimmern können.
Außerdem können auch mechanische Reize zum Beispiel eine schlecht sitzende Zahnspange, die dauerhaft am Zahnfleisch reibt oder eine Verletzung mit der Zahnbürste, eine Entzündung der Mundschleimhaut begünstigen. Nicht zuletzt spielt auch die Ernährung eine bedeutende Rolle.
Aphthen durch Vitaminmangel?
Forscher stellten fest, dass der häufige Verzehr bestimmter (histaminreicher) Lebensmittel, die Entwicklung von Aphthen fördert. Nahrungsmittel wie zum Beispiel Tomaten, Nüsse, Käse, Obst (vor allem Zitrusfrüchte und Erdbeeren), Schokolade oder gewisse Konservierungsmittel, lösen häufig eine Schleimhautentzündung aus. Zudem konnte man beobachten, dass Aphthen oft infolge eines
Vitaminmangels (einen Mangel an Eisen, Folsäure oder
Vitamin B12) auftauchen oder gleichzeitig mit einer Glutenunverträglichkeit (
Zöliakie) einhergehen.
Sind Aphthen im Mund ansteckend?
Aphthen sind ungefährlich und nicht ansteckend. In der Regel heilen sie ohne Narbenbildung von selbst wieder ab. Eine spezielle Behandlung ist nicht notwendig. In seltenen Fällen kann allerdings auch eine ernsthafte Erkrankung hinter den schmerzhaften Bläschen stecken. So können Aphthen zum Beispiel als Begleiterscheinung einer chronischen Darmentzündung (wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa), HIV-Infektionen oder “Morbus Behçet“ (eine seltene Gefäßerkrankung) auftreten. Außerdem können die milchig-weißen Gebilde einem Plattenepithelkarzinom (eine Form von
Hautkrebs im Anfangsstadium) ähnlich sehen.
Wichtig: Aphthen, die zum ersten Mal auftreten, sollten sicherheitshalber von einem Arzt untersucht werden. Klingen die Gebilde innerhalb von 10 bis 14 Tagen nicht von selbst wieder ab oder verursachen sie starke Schmerzen, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Was hilft gegen Aphthen?
Gegen die entzündeten Stellen im Mund können schmerzstillende Medikamente (in Form von Salben, Sprays oder Gele) helfen. Zudem ist es sinnvoll keimabtötende Mundspülungen (wie Chlorhexidin oder eine Tetrazyklin-Lösung) zu verwenden, um das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Außerdem ist eine gute Mundhygiene wichtig. Betroffene sollten vor allem darauf achten Ihre Zähne auch in den Zahnzwischenräumen gründlich zu reinigen. Werden nämlich nicht alle Nahrungsreste entfernt, können sich Bakterien im Mund vermehren, was wiederum dazu führt, dass sich die Entzündung immer weiter ausbreitet.
Wichtig: urch den Verzehr scharfer und saurer Speisen wird die empfindliche Schleimhaut zusätzlich gereizt – die Schmerzen intensivieren sich. Während der Ausheilung von Aphthen sollten Sie daher milde Speisen (z. B. Suppen) bevorzugen. Zudem ist es wichtig ausreichend zu trinken, um die Mundschleimhaut und die Zunge vor dem Austrocknen zu schützen.
Hausmittel gegen Aphthen
Eine ganze Reihe verschiedenster
Hausmittel können dabei helfen die Schmerzen im Mund zu mildern. Dazu gehören:
Kamillenextrakt: Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkstoffe kann Kamillenextrakt den Heilungsprozess positiv unterstützen. Tupfen Sie die betroffene Stelle mit einem in Kamillenextrakt getränkten Wattestäbchen ab. Statt Kamillenextrakt können Sie auch lauwarmen
Kamillentee verwenden.
Rhabarberwurzel: Rhabarber enthält Gerbstoffe, die äußerlich auf der Haut zusammenziehend und entzündungshemmend wirken. Das Auftragen der Tinktur bewirkt somit, dass sich die Bläschen zusammenziehen und austrocknen.
Calendula-Tinktur: Ringelblume (Calendula) nimmt Wunden das Brennen und den Juckreiz. Geben Sie ein paar Tropfen Ringelblumen-Extrakt in lauwarmes Wasser und spülen Sie damit mehrmals täglich Ihren Mund.
Papaya kauen: Das Fruchtfleisch der Papaya enthält Papain, ein
Enzym, das sich entzündungshemmend auf die Schleimhaut auswirkt. Das langsame Kauen eines Stückchen Papayas soll die Schmerzen bei Aphthen lindern.
Backpulver: Backpulver wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Tupfen Sie mit einem Wattestäbchen mehrmals täglich Backpulver auf die entzündliche Stelle. Am besten Sie befeuchten das Wattestäbchen vorher mit etwas Wasser.
Aphthen bei Kindern
Kinder leiden besonders unter den schmerzhaften Bläschen im Mund. Folgende sanfte Hausmittel können eine kurzweilige Linderung verschaffen:
Honigpasta: Tragen Sie Honigpasta auf die betroffene Stelle auf. Verdünnen Sie hierzu den frisch gepressten Saft einer Zitrone mit etwas lauwarmem Wasser. Geben Sie einen Teelöffel Honig hinzu und streichen Sie die Pasta, mehrmals täglich mit einem Wattestäbchen auf die Aphthe.
Eiswürfel: Das Lutschen von Eiswürfeln verringert die Temperatur im
Mundraum und kühlt die entzündeten Stellen von innen her.
Homöopathische Mittel: Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer schonenden Wirkungsweise besonders gut für Kinder geeignet. Homöopathische Arzneimittel, die oft erfolgreich zur schnellen Linderung eingesetzt werden sind: Borax C9 (auch Natriumtetraborat),
Mercurius corrosivus C7 (Quecksilberchlorid) oder
Pulsatilla pratensis (Küchenschelle).