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07.12.2014 | 00:41 | Gefährliche Backbleche 

Bayerische Brezen mit Aluminium belastet

Erlangen - Goldbraun liegen die Brezen auf dem Backblech, frisch und knusprig sehen sie aus. Sofort will man zugreifen - oder doch nicht?

Brezen
Vor allem im Süden Deutschlands sind Brezen beliebt. Nun hat eine Untersuchung festgestellt, dass in Bayern jede fünfte Breze zu viel Aluminium enthält. (c) proplanta
Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen (LGL) hat bei Proben herausgefunden, dass jede fünfte Breze in Bayern mit Aluminium belastet ist. Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» (Freitag) darüber berichtet.

«Es kommt aber auf das Blech an», sagt Gabriela Tremp von der Verbraucherzentrale in Bayern. Denn darüber gelangt der Stoff in die Brezen. Der Bäcker besprüht die noch rohen Teiglinge mit Natriumlauge oder taucht sie dort hinein. Anschließend wandern sie auf das Blech.

Ist dies aus Aluminium, kann die scharfe Lauge das Material angreifen und winzige Partikel aus dem Metal herauslösen, die so in die Brezen gelangen.

Einen gesetzlichen Höchstwert für Aluminium gibt es nicht. Das LGL beanstandet Proben mit einem Wert von zehn Milligramm pro Kilo Brezen. «Das heißt nicht, dass es dort schon eine Gesundheitsgefährdung für den Verbraucher gibt», erklärt eine Sprecherin.

Was genau das Aluminium im Körper macht, ist nicht ganz klar. «Es ist aber so, dass zum Beispiel bei Alzheimerkranken oder Brustkrebspatientinnen ein erhöhter Aluminiumanteil im Körper festgestellt wurde», erklärt Tremp.

Die Lösung scheint einfach, denn wenn die Aluminiumbleche das Problem sind, könnten sie doch einfach ausgetauscht werden. «Edelstahlbleche sind aber schwerer und deshalb in der Bäckerei nicht so leicht zu handhaben», erläutert Wolfgang Filter, Geschäftsführer vom Bayerischen Bäckerverband.

Außerdem sei es nicht so leicht, von heute auf morgen den 2.200 Bäckereien im Land zu sagen, dass sie alle Bleche austauschen müssten. Fürs Erste könnte auch Backpapier helfen, aber auch das sei umständlich. Laut dem Verband werden in Deutschland vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Brezen gegessen.

Das bayerische Verbraucherministerium will nun die Kontrollen verschärfen und Bußgelder verhängen. Doch Verbraucherschützern reicht das nicht: «Das Bayerische Verbraucherministerium kuscht vor der Bäckerlobby. Es ist klar, dass mehr Kontrollen ohne konsequente Sanktionen das Problem nicht beseitigen werden», meint die Organisation Foodwatch.

Als Vorbild gilt Baden-Württemberg. Dort sank die Zahl der belasteten Brezen nach verschärften Kontrollen und drakonischen Strafen auf vier Prozent. Auch, weil inzwischen viele Bäckereien Backpapier unterlegen. (dpa)
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