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25.07.2009 | 12:41 | Neophyten 

Beifuß-Ambrosie: Pollengefahr für Allergiker

Oldenburg - Beifuß-Ambrosien, die erst vor Kurzem im Norden ihren Einzug hielten, werden bald blühen.

Ambrosia
(c) U. Schmitz-lanuv.nrw
Obwohl sie bisher nur vereinzelt auftreten, ist jetzt Vorsicht geboten, denn die Pollen dieser ursprünglich aus Nordamerika stammenden Pflanzen sind hoch allergen. Die Landwirtschaftskammer Niederachsen rät deshalb, die Pflanzen umgehend zu beseitigen. Allerdings werden sie nur selten richtig identifiziert und mit anderen Pflanzenarten verwechselt.

Die ausgewachsene Beifuß-Ambrosie ist 20 bis 150 cm groß. Sie ist oft buschig verzweigt. Der Stängel ist rötlich gefärbt und abstehend behaart. Die doppelt fiederschnittigen Blätter sind von beiden Seiten grün. Die ährenähnlichen Blütenstände bilden das Ende der Sprosse.

Schnittblumenfelder, Blühstreifen und Futterstellen für Vögel sind intensiv auf Beifuß-Ambrosien zu untersuchen. Darüber hinaus wächst die Pflanze bevorzugt an Straßenrändern, entlang der Autobahnen, in Neubaugebieten oder auf Schutthalden, Erdausschüttungen, Ackerrändern, Wildäckern und Baustellen.

Beim Ausreißen oder Mähen ist jeglicher Kontakt mit der Pflanze zu vermeiden. Das Tragen von Handschuhen, Staubmaske und Schutzbrille wird dringend empfohlen. Die Pflanzen sollten im Restmüll entsorgt und auf keinen Fall kompostiert oder verfüttert werden. Sind größere Bestände während der Blüte zu beseitigen, sollte die Aktion am Nachmittag stattfinden, da die Pollen hauptsächlich am Vormittag fliegen. Wenn nicht selbst entsorgt werden kann, ist die zuständige Gemeinde oder Stadtverwaltung zu informieren.

Schon wenige Pollen der Beifuß-Ambrosie können einen allergischen Anfall mit brennenden Augen, gereizten Schleimhäuten sowie Niesanfällen auslösen. Hautkontakte können zu entzündlichen Reaktionen führen. Viele Ambrosia-Allergiker bekommen Asthma, andere entwickeln Kreuzallergien zu anderen Pflanzen oder Stoffen. Auch bisher unempfindliche Menschen können durch die Beifuß-Ambrosie Allergien entwickeln.

Das Unkraut kommt ursprünglich aus Nordamerika und macht sich seit einiger Zeit in Europa breit. Über den Mittelmeerraum hat es nun auch Deutschland erreicht und ist bis nach Niedersachsen vorgedrungen. Nach bisherigen Erkenntnissen gelangen die Pflanzensamen vorwiegend über Vogelfutter nach Deutschland. Auch Futter für Geflügel, Sittiche, Kanarien und Papageien sowie Saatgut für Blühstreifen können Ambrosia-Samen enthalten.

Ambrosia-Funde mit mehr als 20 Pflanzen sind dem Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zu melden (Dr. Dirk M. Wolber, Telefon 0511 4005-2169). (lwk ns)
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