Die Pflanze lockt mit Duft, Nektar und Pollen, das Insekt tut sich gütlich an dem Angebot und verteilt wie von selbst den Pollen unter den einzelnen Pflanzen. Auf diese Weise werden die Pflanzen befruchtet, können sich vermehren und etwa Früchte ausbilden.
Wie haben sich Pflanzen vor den Bestäubern vermehrt?
Nicht alle Pflanzen vermehren sich über Bestäubung, die erst vor rund 350 Millionen Jahren mit der der „Erfindung“ der Blühpflanzen etabliert wurde. Farbe und Moose vermehren sich etwa über Sporen, Gräser und manche Gehölze über den Wind. Sie müssen besonders viele Pollen und Sporen produzieren, damit die Bestäubung gesichert werden kann. Andere sind selbstbefruchtend. Blühpflanzen sind sehr effektiv, denn sie locken gezielt bestimmte Insekten an, die sich dann um die Verteilung der Pollen kümmern. Ihre oftmals duftenden und weithin sichtbaren Blüten locken mit eiweißreichem Pollen und süßem Nektar.
Blühpflanzen vermehren sich besonders effektiv
Doch nicht nur Honigbienen und Hummeln, die absichtlich den Pollen sammeln, sorgen für dessen Verteilung. Auch andere Insekten wie Käfer, Ameisen, Fliegen, Spinnen und Wanzen tragen diesen von Blüte zu Blüte, wenn auch absichtslos. Der Effekt ist jedoch der gleiche.
Welche Insekten sind am wichtigsten für die Vermehrung?
Honigbienen sind bekannt dafür, als Bestäuber wichtige Arbeit zu leisten, obwohl wissenschaftliche Studien ergeben haben, dass bis zu 50 % der Bestäubungsarbeit von anderen Insekten vorgenommen wird. Florfliegen, Wespen oder Käfer werden jedoch seltener genannt, da die fleißige Honigbiene meist im Fokus steht. Dabei steht sie in scharfer Konkurrenz: einmal zu den
Wildbienen, dann zu den
Bauern.
Die Honigbiene als Konkurrent
Immer mehr Menschen betätigen sich als Imker, auch in den Städten. So sind immer mehr Honigbienen unterwegs, um sich am Nektar der Pflanzen gütlich zu tun. Die Halter der Bienenvölker haben die Absicht, etwas Gutes zu tun, doch es ist umstritten, ob die zahlreichen Honigbienen eine Konkurrenz zu den wilden Bienen sind und diese vielleicht sogar ausrotten, weil sie ihnen die Nahrung stehlen. Es gibt jedoch keine verlässlichen Erkenntnisse über diese Zusammenhänge.
Auch manche Bauern fühlen sich gefährdet, da sie durch die strengeren Regelungen zum Artenschutz ihre Lebensgrundlage gefährdet sehen. Sie wollen, dass bei entsprechenden Entscheidungen ihre Bedürfnisse ebenso mit einbezogen werden. Doch der Artenschutz, der natürlich nicht nur die Honigbienen einschließt, ist ein sehr wichtiges Thema.
Insekten sind weltweit gefährdet
Weltweit gibt es eine starke Gefährdung vieler Insekten. Einerseits nimmt ihre Zahl ab, andererseits sind ganze Arten bereits ausgestorben oder davon bedroht. Bedenklich zurückgegangen sind etwa die Zahlen verschiedener Hummeln in den USA, Europa und Patagonien, Neun Prozent aller Bienen und ebenso viele Schmetterlingsarten gelten als bedroht. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES befürchtet, dass weltweit bis zu 40 Prozent aller wirbellosen Bestäuber aussterben könnten, wobei Bienen und Schmetterlinge als besonders gefährdet gelten. Auch die Zucht von Honigbienen kann diese Verluste nicht ausgleichen.