Der EHEC Stamm O104:H4 ist verantwortlich für den derzeitigen Ausbruch von EHEC Infektionen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen, die von blutigem Durchfall bis zum Nierenversagen reichen. „Wir hoffen, dass dieser Test dazu beiträgt, die Quelle für die Infektionen mit dem EHEC Stamm O104:H4 aufzudecken und die risikobehafteten Lebensmittel schnell aus dem Markt zu nehmen sowie Klarheit über die Infektionskette zu verschaffen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Das
BfR hat die Methode inzwischen den Untersuchungslaborato rien der Bundesländer zur Verfügung gestellt.
Bisher stand ein schneller und verlässlicher Test zur Bestimmung des EHEC Stammes O104:H4 in Lebensmitteln in Deutschland nicht zur Verfügung. Deshalb ist es bisher auch noch nicht gelungen, Lebensmittel, die mit diesem speziellen Keim belastet sind, zu identifizieren. Nachgewiesen wurden zwar einzelne Belastungen von Gemüse mit Shigatoxin-produzierenden Keimen, die Zugehörigkeit zum Ausbruchsstamm EHEC O104:H4 konnte aber nicht bestätigt werden.
Die Methode, mit der bei den in Deutschland an EHEC-Infektionen erkrankten Patienten der Erreger O104:H4, auch als HUSEC 41 bezeichnet, nachgewiesen wurde, ist eine klassische multiplex Polymerase Kettenreaktion (PCR). Es ist noch nicht bekannt, ob diese Methode für Lebensmittel geeignet ist. Unter dem Eindruck des massiven EHEC O104:H4 Ausbruchs in Deutschland wurde jetzt eine spezifische quantitative Echtzeit-PCR, im Nationalen Referenzlabor für
Escherichia coli des BfR an Lebensmittelproben und O104:H4 Referenzstämmen erprobt. Diese beruht auf der schnellen, quantitativen Erkennung von Shiga Toxin Genen und dem
Escherichia coli O104:H4 wzx Gen.
Das Detektionssystem ist geeignet, aus Anreicherungskulturen von verdächtigen Lebensmitteln EHEC O104:H4 nachzuweisen. Erste pflanzliche Lebensmittelproben aus Mecklenburg Vorpommern und Berlin wurden mit dem Verfahren bereits analysiert, EHEC konnten hierbei nicht fest gestellt werden. (BfR)