15.01.2009 | 15:07 | Verbraucher
Bürger träumen von Bilderbuch-Höfen - Bauern: «Gefährliche Illusion»Berlin - Idyllische Dörfer, Tiere auf grüner Wiese - beim Thema Landwirtschaft denken die Deutschen laut einer Umfrage am liebsten an die Bilderbuch-Bauernhöfe aus ihren Kindertagen. |
Viele hätten Mühe, sich die Agrarwirtschaft als moderne Branche vorzustellen, sagte Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, am Donnerstag vor Beginn der Internationalen Grünen Woche in Berlin.
Großbetriebe und Massentierhaltung passten nicht zu den Vorstellungen der meisten Menschen, sie revoltierten daher innerlich gegen Rationalisierung und mehr Technik in der Landwirtschaft. Der Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Carl-Albrecht Bartmer, warnte vor einer «Idealisierung von Stillstand» und sprach laut Redemanuskript von einer «gefährlichen Illusion». Moderne Technologien seien notwendig, um die Ernährung zu sichern und Ressourcen zu schonen.
In der Umfrage des Allensbacher Instituts gaben die meisten Befragten an, dass die Landwirtschaft aus ihrer Sicht frische Lebensmittel für die Region herstelle (82 Prozent) und wichtig für die Dorfgemeinschaften sei (66 Prozent). 55 Prozent meinten, dass die Bauern gesunde Lebensmittel produzieren. Insgesamt wurden im November und Dezember 1772 Menschen für die repräsentative Studie befragt.
«Das Bild der deutschen Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren insgesamt in mehreren Punkten deutlich verbessert», erklärte Köcher. So seien viele Menschen überzeugt, dass die Bauern hohe Qualität liefern und ihre Tiere artgerecht halten. Das Bild der Branche war besonders bei den Befragten gut, die selbst Landwirte kennen. Die weltgrößte Agrarmesse, die Grüne Woche in Berlin, öffnet am Freitag für Besucher. (dpa)
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