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12.01.2007 | 08:59 | Lebensmittelsicherheit 

Bundesamt: Acrylamid-Gehalt in Kaffee deutlich gesunken

Bonn - Der Acrylamid-Gehalt in Röstkaffee und Kaffee-Ersatz ist nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz deutlich gesunken.

Kaffee
(c) proplanta
Auch bei Lebensmitteln wie Knäckebrot, Spekulatius sowie Zwieback und Keksen für Säuglinge und Kleinkinder sei die Belastung zurückgegangen, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nach Auswertung von Länderdaten für 2005/2006 am Donnerstag in Bonn mit. Dagegen habe sich die Belastung von feinen Backwaren aus Mürbeteig, Dauerbackwaren für Diabetiker sowie von Lebkuchen und zubereiteten Pommes frites erhöht.

Insgesamt sank der Acrylamid-Gehalt den Berechnungen zufolge in sechs von 13 Warengruppen, teilte das BVL weiter mit. In vier Warengruppen erhöhten sich die Werte im Vergleich zum Vorjahr, dort müsse die Lebens-mittelwirtschaft ihre Anstrengungen deutlich verstärken, hieß es. Auch bei weitgehend gleichartigen Produkten variiere die Belastung je nach Rezeptur stark. Dies zeige, dass die Erkenntnisse der Forschung zur Acrylamid-Reduzierung stärker als bisher bei der Herstellung von Lebensmitteln durchgesetzt werden müssten. Für die aktuelle Untersuchung waren die Daten von rund 1500 von den Bundesländern übermittelten Datensätzen ausgewertet worden.

Acrylamid entsteht neben anderen Substanzen beim Bräunen von Lebens-mitteln, also beim Backen, Braten, Frittieren oder Rösten. Ursache ist die Reaktion der Aminosäure Asparagin mit reduzierenden Zuckern. Die Substanz hat sich laut BVL bei Tierversuchen als Krebs erregend und erbgutschädigend herausgestellt. «Mit großer Wahrscheinlichkeit» treten diese gesundheitsschädigenden Wirkungen auch beim Menschen auf, hieß es.

Die Behörde betonte, schwierig seien die starken Unterschiede in der Anzahl der gemeldeten Datensätze pro Warengruppe. Waren es für Lebkuchen 538 Datensätze, kamen für Frühstückscerealien nur zwei zusammen. Notwendig sei eine bundesweite Koordination der Probennahme. Wird ein bestimmter Signalwert - 1000 Mikrogramm Acrylamid je Kilogramm - überschritten, treten die Länder-Überwachungsbehörden bei den Herstellern auf den Plan, um über geändertes Herstellerverfahren oder andere Rezeptur niedrigere Werte
zu erreichen.

Quelle: dpa 12.01.2007
© dpa


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