Das geht aus einer aktuellen
Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen
Ernährungsindustrie (
BVE) und des Lebensmittelverbandes Deutschland durchgeführt hat.
Demnach gehen mehr als 60 % der Befragten davon aus, dass die Inflation bei Nahrungsmitteln auf jeden Fall anhalten wird; insgesamt halten 89,4 % einen weiteren Anstieg für wahrscheinlich. Mit Blick auf die aktuellen Preissteigerungen gaben 56,8 % an, möglichst günstig einzukaufen. 33,2 % der Befragten begegnen der
Teuerung auch mit der Strategie, sich strikt an ihren Einkaufszettel zu halten. Auf Vorräte setzen 25,9 % der Teilnehmer.
Etwas mehr als ein Fünftel der Bevölkerung kocht gemäß der Erhebung außerdem vermehrt selbst, während 19,1 % weniger
Lebensmittel in die Tonne wandern lassen. Unberührt von der Inflation zeigen sich 18 %: sie ziehen nach eigenen Angaben keine Konsequenzen aus der Teuerung. Wichtigstes Kriterium beim Einkauf von
Lebensmitteln ist laut der Umfrage der Preis; 67,4 % der Teilnehmer achten darauf mit am meisten.
An zweiter Stelle folgt mit 44,0 % der Geschmack; 30,3 % achten vornehmlich auf Bio-Qualität. Die
Nachhaltigkeit gehört für 24,4 % zu den wichtigeren Kriterien; bei immerhin 10,3 % gilt das auch für den Nutri-Score. „Interessant ist zu sehen, welche Maßnahmen die Verbraucherinnen und Verbraucher ergreifen und welche nicht“, erklärte der Geschäftsführer der beiden Verbände, Christoph Minhoff. Jeder Fünfte ziehe beispielsweise keine Konsequenzen aus den Preissteigerungen und kaufe weiter ein wie bisher.
„Erschreckend“ ist es laut Minhoff, dass die bestmögliche Nutzung der vorhandenen Ressourcen, nämlich die Reduzierung vermeidbarer Lebensmittelverluste, ebenfalls von nur jedem Fünften umgesetzt wird. „Die Verbraucher müssen sich hier ihrer Verantwortung bewusster werden und sich solidarisch zeigen“, appellierte der Geschäftsführer. Er wies ferner darauf hin, dass sich die Gewichtung der Einkaufskriterien seit dem Beginn des Ukraine-Krieges offenbar verschoben habe.
Noch im aktuellen Ernährungsreport stehe der Geschmack an erster Stelle, wie es nahezu immer der Fall gewesen sei. Aber die Erhebung habe zu Beginn des Krieges stattgefunden; drei Monate später seien die Kriegsfolgen deutlich spürbar und die Menschen stellten offenbar ihre Bedürfnisse darauf ein