Jeder Haushalt kaufte im Schnitt 86,7 Kilogramm Obst und damit 4,1 Kilogramm weniger als im Vorjahr, wie nach Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) vor Beginn der weltgrößten Fruchthandelsmesse «Fruit Logistica» in Berlin am Mittwoch mitgeteilt wurde. Zugleich stieg der Durchschnittspreis je Kilo von 1,36 Euro auf 1,44 Euro.
Bei Gemüse sank die gekaufte Menge um 2,8 Kilo auf 61,4 Kilo, die Preise stiegen von 1,67 Euro auf 1,84 Euro je Kilo. Am liebsten gekauft wurden Äpfel und Bananen sowie Tomaten und Möhren.
Grund für Preissprünge war das ungünstige Wetter in verschiedenen Ländern, das zu geringeren Ernten führte, hieß es. Vor allem Kartoffeln waren knapp. Bei Obst gab es eine Verteuerung von sechs Prozent, bei Gemüse sogar von zehn Prozent.
Die Gemüseernte 2006 in der Europäischen Union sei um knapp vier Prozent auf 57 Millionen Tonnen zurückgegangen, schätzte die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) der Agrarwirtschaft. Starke Einbußen habe es vor allem in Polen gegeben. Bei Obst fiel die Ernte dagegen mit 37 Millionen Tonnen um zwei Prozent höher aus, wobei vor allem Zitrusfrüchte zulegten.
In Deutschland erwirtschaftete der Fruchthandel mit 2500 Firmen im vergangenen Jahr den Angaben zufolge rund 18 Milliarden Euro Umsatz und damit erneut mehr, nachdem die Erlöse 2004 eingebrochen waren.
Ein wachsendes Geschäft verspricht sich die Branche von gebrauchs- und verzehrfertigen Produkten. Dazu zählen schon geschnittenes oder geschältes Obst in speziellen Verpackungen, aber auch Salatboxen mit Dressing, Fleisch, Käse oder Croutons. Begleitend zur Messe «Fruit Logistica» soll dafür 2008 erstmals eine eigene Spezialmesse namens «Freshconex» veranstaltet werden.
Bei der diesjährigen «Fruit Logistica» präsentieren sich von Donnerstag bis Samstag (10. Februar) 1867 Aussteller aus 74 Ländern auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm. Erwartet werden 40 000 Fachbesucher aus 110 Ländern. Partnerland sind die Niederlande.
Quelle: dpa 07.02.2007