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16.02.2021 | 16:00 | Grippesaison 2020/21 

Corona-Maßnahmen verhindern Grippewelle: Bislang nur 426 Fälle statt 86.441

Stuttgart - Laut den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden bis Ende KW 6 insgesamt 426 im Labor bestätigte Grippe-Fälle (Übersichtskarte) gemeldet. Im vergangenen Jahr lag die Zahl zum gleichen Zeitpunkt bereits bei 86.441.

Grippewelle 2020-2021
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Entwicklung der Grippe-Fälle (c) proplanta
Wie das RKI weiter berichtet, wird von einer Zirkulation der Influenzaviren auf einem extrem niedrigen Niveau in der Saison 2020/21 ausgegangen. Da lediglich ein geringer Teil der Grippeinfektionen im Labor überhaupt bestätigt wird, liegt die tatsächliche Zahl der Grippe-Fälle aber deutlich höher als die Zahl der gemeldeten Infektionen.

Dennoch liefern die Daten Rückschlüsse, wie stark sich die Influenza zu einem bestimmten Zeitpunkt verbreitet. Am Ende jeder Grippesaison wird zudem  geschätzt, wie viele Infizierten ärztlich behandelt oder ins Krankenhaus eingewiesen wurden, wie viele arbeitsunfähig waren und letzlich, wie viele gestorben sind.

Bei der  vergleichsweise milden Grippesaison 2018/19 verzeichnete das RKI rund 3,8 Millionen Arztbesuche. Während der schweren Grippesaison im Winter 2017/18 war der Anstum auf Arztpraxen mit rund 9 Millionen enorm. Die Anzahl der Grippe-Toten bezifferte das RKI damals auf 25.000 Menschen in Deutschland.

Üblicherweise beginnt die Grippewelle zwischen Ende Dezember und Mitte Januar und dauert bis März/April. Auffallend in 2021 ist, dass sich seit Anfang Februar nur sehr wenige Menschen infizierten. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind die Corona-Kontakt- und Abstandsregeln hierfür verantwortlich.

Ähnlich wie bei Sars-CoV-2 verbreiten sich Grippeviren hauptsächlich über Tröpfchen, die Infizierte beim Niesen, Husten oder Ausatmen (Singen und Reden) aus Mund und Nase schleudern und auf diese Weise an die Schleimhäute einer anderen Person übertragen. Genau aus diesem Grund schützen vor beiden Infektionen dieselben Vorsichtsmaßnahmen: Ausreichend Abstand halten, Maske tragen sowie in den Ellenbogen husten oder niesen. Dass genau diese Maßnahmen hervorragend greifen, zeigte sich bereits im vergangenen März. Nachdem wegen der ersten Corona-Welle große Events abgesagt wurden und Schulen schließen mussten sowie ein umfangreiches Kontaktverbot galt, kam es zu einem massiven Rückgang sämtlicher Atemwegserkrankungen in Deutschland. Ebenso endete die Grippewelle früher als in den Jahren zuvor.

Experten warnten vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems, sofern Grippe und Covid-19 gemeinsam im Winter aufeinandertreffen sollten. Ein Blick auf die Südhalbkugel verriet jedoch, dass mit einer eher milden Grippesaison 2020/21 zu rechnen ist, denn genau wie in den meisten anderen Ländern auf der Südhalbkugel war nahezu keine Influenza aufgetreten. Genau das lässt hoffen, dass die Infektionszahlen auch in Deutschland in den kommenden Wochen niedrig bleiben. Die Beibehaltung des jetzigen Lockdowns dürfte dabei ein wesentliche Rolle spielen.
Proplanta
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