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24.12.2020 | 04:31 | Kohlgemüse 

Die Geister scheiden sich an Rosenkohl und Sauerkraut

Köln - «Krauts» nannten englische und amerikanische Soldaten einst ihre deutschen Kriegsgegner - doch jetzt müssen vor allem die Briten stark sein, die das Klischeewort noch manchmal gern benutzen. Denn viele Deutsche können Sauerkraut aus Weißkohl nicht ausstehen.

Rotkraut
«Das macht den Kohl auch nicht mehr fett» besagt so viel wie «Auf so eine Kleinigkeit kommt es nun auch nicht mehr an». Doch wie stehen die Deutschen eigentlich zu Kohlgemüse und Krautgerichten? Von den Engländern wurden sie immerhin lange Zeit genau danach benannt. (c) proplanta
Das Wort «Kraut» für Deutsche kam im Ersten Weltkrieg auf, als Briten den deutschen Soldaten unterstellten, sehr viel Sauerkraut zu essen.

Aus einer neuen Yougov-Umfrage geht hervor: Jeder fünfte Erwachsene in Deutschland mag kein Sauerkraut. Beim Rosenkohlgemüse ist es sogar jeder Vierte, der es nicht mag.

Wesentlich beliebteres Winter- und Feiertagsgemüse ist der Rotkohl, der in einigen deutschen Regionen auch Rotkraut oder Blaukraut genannt wird. Drei Viertel der Erwachsenen (74 Prozent) mögen ihn gern oder sogar sehr gern. Nur etwa jeder Achte sagt, er möge ihn ungern oder überhaupt nicht gern.

Das Meinungsforschungsinstitut Yougov befragte im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur repräsentativ knapp 2.100 Menschen.

Vor allem Rotkohl ist an den kommenden Feiertagen eine der beliebtesten Beilagen. Egal ob zur Gans, Ente, Roulade oder zum Sauerbraten oder Wild: Er landet Weihnachten auf Millionen Tellern.

Auch wenn Ernährungsexperten Rotkohl eher als Rohkost empfehlen, weil enthaltene Vitamine beim Kochen zerstört werden können, ist die klassische deutsche Zubereitungsart weichgekocht. Viele mögen ihn gar als zerkochte, süße Pampe neben dem Braten.

In vielen Rezepten wird Rotkohl mit Essig oder Wein gekocht, meist kommen Äpfel und Zwiebeln hinzu. Typische Gewürze sind Nelken, Muskat, Lorbeer und Zucker. Viele rühren auch rote Marmeladen hinein.

Was die klassischen Wintergemüse angeht, so fördert die neue Umfrage auch zutage: Je älter die Menschen in Deutschland sind, desto lieber mögen sie Rotkohl oder eben Rosenkohl und Sauerkraut.

Sagen bei den Bundesbürgern über 55 Jahren 70 bis gut 80 Prozent - je nach Gemüsesorte-, dass sie das gern mögen, so sind es bei den 18- bis 24-Jährigen lediglich etwa 30 bis 50 Prozent.

Außerdem auffällig: Im Osten Deutschlands sind alle drei Wintergemüsegerichte beliebter als im Westen. Rotkohl mögen hier 82 Prozent (gegen 71 im Westen), Rosenkohl 70 Prozent (gegen 57) und Sauerkraut 64 Prozent (gegen 56).

Ein Geschlechterunterschied fällt dagegen nur beim Rotkohl auf, den 76 Prozent der Frauen mögen, aber nur 70 Prozent der Männer. Bei Rosenkohl und Sauerkraut sind sich Frauen und Männer recht einig.

Fazit: Über Geschmack lässt sich sehr gut streiten - entgegen einer weit verbreiteten Redewendung. Kohlgemüse ist ein gutes Beispiel dafür.

Am Tisch vieler Familien und Freundeskreise kann etwa Rosenkohl an Weihnachten ein heißes Thema sein. Der oder die eine nimmt reichlich davon. Andere lieber nur einen Anstandslöffel.
dpa
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