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27.05.2011 | 21:05 | EHEC-Infektionen 

Die Verbreitung der EHEC-Bakterien

Erfurt - In Thüringen sind inzwischen fünf Fälle von Durchfallerkrankungen durch den gefährlichen Darmkeim EHEC nachgewiesen.

Biotechnologie
(c) FikMik - fotolia.com
In zwei weiteren Fällen bestehe wegen des schweren Krankheitsverlaufs der Verdacht auf eine EHEC-Infektion, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Es appellierte an die Verbraucher, auf den Verzehr von rohen Salatgurken aus Spanien bis auf weiteres zu verzichten. Das aggressive EHEC-Bakterium war an aus Spanien importierten Gurken entdeckt worden. Ob Lieferungen des kontaminierten Gemüses überhaupt nach Thüringen gelangt sind, ist bislang jedoch unklar. Derzeit deute nichts darauf hin, doch die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, hieß es.

Der Unstrut-Hainich-Kreis meldete am Freitag die EHEC-Erkrankung einer jungen Frau. Sie habe sich in Norddeutschland aufgehalten und sei vor elf Tagen erkrankt. Seit Dienstag wird sie im Krankenhaus behandelt. Im Saale-Holzland-Kreis wurde der Erreger nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei einem 64-jährigen Mann nachgewiesen, bei dem die Infektion schon wieder abgeklungen ist. Der Mann habe angegeben, in einer Pension in Nordthüringen einen mit Gurke zubereiteten Salat gegessen zu haben, sagte ein Ministeriumssprecher. Zwei EHEC-Fälle sind in Südthüringen nachgewiesen, einer in Erfurt.

Zwei 24 und 42 Jahre alte Frauen aus Eisenach und Erfurt mit Verdacht auf eine EHEC-Infektion werden weiter im Jenaer Universitätsklinikum wegen eines hämolytisch-urämischen Syndroms behandelt. Dabei kann es vor allem zu Nierenschäden kommen. Die Frauen sind laut Klinikum in einem stabilen, nicht lebensgefährlichen Zustand. «Sie liegen nicht auf der Intensivstation, sondern auf einer normalen Station», sagte Sprecherin Helena Reinhardt.

In Thüringen war der EHEC-Erreger erstmals am Donnerstag nachgewiesen worden.


Bisher 32 EHEC-Kranke in Skandinavien

Kopenhagen/Stockholm - In Skandinavien sind bis zum Freitag 32 EHEC-Krankheitsfälle nachgewiesen worden. Wie das schwedische Amt zur Vorbeugung ansteckender Krankheiten in Stockholm mitteilte, erkrankten in Schweden bisher 25 Menschen. In Dänemark betrug die Zahl der Infizierten nach Angaben des Seruminstituts in Kopenhagen 7. Alle Betroffenen waren den Angaben zufolge vorher ausnahmslos in Deutschland auf Reisen gewesen. Die Zahl der Verdachtsfälle wurde nicht mitgeteilt.

In Dänemark wurden bei zwei Gemüse-Importeuren in Grindsted und Kolind Gurken aus Spanien mit den EHEC-Erregern gefunden. Die Behörden ordneten an, Importe des betreffenden Herstellers sofort aus dem Handel zu ziehen. Unklar blieb, in welchen Mengen infizierte Gurken in Umlauf gekommen sind.

Bei Reisen nach Deutschland sei derzeit besondere Vorsicht geboten, hieß es in der Mitteilung der schwedischen Behörde zur Vorbeugung ansteckender Krankheiten. «Essen Sie in Norddeutschland keinen Salat sowie Tomaten oder Gurken», forderte das Amt alle Bürger auf.


Österreich bestätigt erste EHEC-Fälle

Wien - Der Durchfall-Erreger EHEC ist auch in Österreich angekommen. Bei zwei erkrankten Deutschen in Oberösterreich sei der Erreger bei ersten Laboruntersuchungen am Nachmittag nachgewiesen worden, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Thomas Kvicala, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Die beiden 51 und 73 Jahre alten Männer waren am 15. Mai von Schleswig-Holstein aus zu einer Radtour Richtung Österreich aufgebrochen. Vor einigen Tagen kamen sie dann mit blutigem Durchfall in ein Krankenhaus.

Die beiden Männer sind die ersten Fälle im Alpenland, die mit der aktuellen EHEC-Welle in Deutschland im Zusammenhang stehen. Gurken aus Spanien sind nur vom Lebensmitteldiscounter Lidl in Tirol und Vorarlberg verkauft worden, sie sollen aber nicht aus den beanstandeten Chargen stammen. Das Gemüse wurde dennoch bereits am Donnerstag aus dem Handel genommen.


Zahl der EHEC-Fälle in Sachsen-Anhalt steigt weiter

Magdeburg - Die Zahl der EHEC-Erkrankungen in Sachsen-Anhalt ist weiter gestiegen. Mittlerweile sind elf Fälle nachgewiesen, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministerium am Freitag in Magdeburg mitteilte. Die Patienten kommen aus Magdeburg, dem Saalekreis, dem Salzlandkreis, dem Altmarkkreis Salzwedel, dem Landkreis Harz, dem Landkreis Stendal und dem Landkreis Wittenberg.

Bei drei der Patienten wurde inzwischen das besonders gefährliche HUS-Syndrom der EHEC-Infektion festgestellt.
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