Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.11.2011 | 09:55 | Dioxin-Skandal 

Dioxin-Skandal: Sachsen-Anhalt bleibt bei Verbot

Magdeburg - Die wegen zu hoher Dioxin-Werte im Tierfutter in die Kritik geratene Zuckerfabrik in Könnern im Salzlandkreis darf weiterhin keine Futtermittel ausliefern.

Zuckerfabrik
«Wir möchten Sicherheit haben», sagte der Sprecher des Umweltministeriums in Sachsen-Anhalt, Detlef Thiel, am Donnerstag.

Das Unternehmen Pfeifer & Langen aus Köln hatte zuvor erklärt, die Ursache für die überhöhten Werte gefunden und Gegenmaßnahmen ergriffen zu haben. Wie die Belastung entstehen konnte, teilte die Firma allerdings auf Anfrage nicht mit. Auch das Umweltministerium in Sachsen-Anhalt wurde nicht aufgeklärt: «Wir kennen die Ursache nicht», sagte Thiel.

Das Bundesumweltamt in Dessau-Roßlau erklärte, häufig seien Verunreinigungen in der Produktion die Ursache für Dioxin in Futtermitteln. Man müsse daher bei der Produktion peinlichst darauf achten, dass keine Verunreinigungen entstünden, sagte Sprecher Martin Ittershagen.

Die Behörden in Sachsen-Anhalt hatten dem Werk in Könnern am Mittwoch verboten, bis auf weiteres noch Tierfutter auszuliefern. Bei dem Tierfutter handelt es sich um Zuckerrübenschnipsel, die als Abfallstoffe in der Zuckerproduktion entstehen. Sie werden vor allem an Kühe verfüttert.

Binnen weniger Wochen waren in Könnern zweimal erhöhte Werte entdeckt worden. In einem zweiten Werk desselben Unternehmens in Nordrhein-Westfalen waren ebenfalls überhöhte Werte gemessen worden. Dort soll ein Gaswäscher, der Gas vor der Verwendung in der Produktion reinigen soll, verschmutzt gewesen sein. Der Defekt wurde behoben, dort kann Futtermittel wieder ausgeliefert werden.

Belastete Rübenschnitzel waren vergangene Woche in zahlreichen Bundesländern aufgetaucht. Mehr als 50.000 Tonnen Futtermittel waren betroffen. Der Zucker aus den Zuckerfabriken in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen ist nach Angaben der jeweils zuständigen Ministerien nicht belastet.

Das als Seveso-Gift bekanntgewordene Dioxin kann tödlich wirken. Andere Dioxine lösen Chlorakne aus oder beschleunigen das Wachstum von Krebstumoren. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau