«Wir möchten Sicherheit haben», sagte der Sprecher des Umweltministeriums in Sachsen-Anhalt, Detlef Thiel, am Donnerstag.
Das Unternehmen Pfeifer & Langen aus Köln hatte zuvor erklärt, die Ursache für die überhöhten Werte gefunden und Gegenmaßnahmen ergriffen zu haben. Wie die Belastung entstehen konnte, teilte die Firma allerdings auf Anfrage nicht mit. Auch das Umweltministerium in Sachsen-Anhalt wurde nicht aufgeklärt: «Wir kennen die Ursache nicht», sagte Thiel.
Das Bundesumweltamt in Dessau-Roßlau erklärte, häufig seien Verunreinigungen in der Produktion die Ursache für Dioxin in Futtermitteln. Man müsse daher bei der Produktion peinlichst darauf achten, dass keine Verunreinigungen entstünden, sagte Sprecher Martin Ittershagen.
Die Behörden in Sachsen-Anhalt hatten dem Werk in Könnern am Mittwoch verboten, bis auf weiteres noch Tierfutter auszuliefern. Bei dem Tierfutter handelt es sich um Zuckerrübenschnipsel, die als Abfallstoffe in der Zuckerproduktion entstehen. Sie werden vor allem an Kühe verfüttert.
Binnen weniger Wochen waren in Könnern zweimal erhöhte Werte entdeckt worden. In einem zweiten Werk desselben Unternehmens in Nordrhein-Westfalen waren ebenfalls überhöhte Werte gemessen worden. Dort soll ein Gaswäscher, der Gas vor der Verwendung in der Produktion reinigen soll, verschmutzt gewesen sein. Der Defekt wurde behoben, dort kann Futtermittel wieder ausgeliefert werden.
Belastete Rübenschnitzel waren vergangene Woche in zahlreichen Bundesländern aufgetaucht. Mehr als 50.000 Tonnen Futtermittel waren betroffen. Der Zucker aus den Zuckerfabriken in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen ist nach Angaben der jeweils zuständigen Ministerien nicht belastet.
Das als Seveso-Gift bekanntgewordene Dioxin kann tödlich wirken. Andere
Dioxine lösen Chlorakne aus oder beschleunigen das Wachstum von Krebstumoren. (dpa)