Über 1.000 Ferienhöfe hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) für ihr besonderes Urlaubsangebot mit dem Gütezeichen ausgezeichnet.
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Frankfurt am Main gilt als Innovator und Impulsgeber für die Entwicklung des ländlichen Raums.
Dazu zählt auch, den
Landtourismus zur rentablen Einkommensquelle für landwirtschaftliche Betriebe zu entwickeln, um so zusätzliche Chancen für strukturschwache ländliche Regionen zu schaffen.
Als Pionier auf diesem Gebiet formulierte die
DLG früh ihre Anforderungen an die Höfe und etablierte 1972 die DLG-Gütezeichen für „Urlaub auf dem Bauernhof" und für „Urlaub auf dem Winzerhof".
Landtourismus als eigener Betriebszweig Wichtigster Aspekt ist dabei seit 40 Jahren der Qualitätsgedanke. „Mit dem Gütezeichen „Urlaub auf dem Bauernhof" setzt die DLG seit 40 Jahren Qualitätsmaßstäbe.
Die DLG koordinierte die bundesweite Initiative nach dem Prinzip des Runden Tisches und sorgte so dafür, dass Urlaub auf dem Bauernhof heute ein eigener rentabler Betriebszweig ist.
Mit der Weiterentwicklung des Gütezeichens durch den Austausch von Erfahrungen entwickelt sich der Betriebszweig Urlaub auf dem Bauernhof ständig professionell weiter", sagt DLG-Vizepräsident Helmut Ehlen.
Vom Primitivurlaub zum anspruchsvollen Angebot Während Urlaub auf dem Bauernhof heute voll im Trend liegt, galten Ferien auf dem Land noch Anfang der 1960er Jahre als „billiger Primitivurlaub". Mit einem ersten Katalog, der Ferienhöfe und ihre Angebote vorstellte, versuchte die DLG bereits 1966 vom verstaubten Image der Bauernhof-Ferien wegzukommen.
Zahlreiche Ideen für attraktive Ferienangebote, unter anderem die heute fast flächendeckend angebotenen Reiterferien, kreierte damals der Fachbereich der Landfrauen. 1968 konnten dann die ersten Richtlinien für ein Gütezeichen verabschiedet werden.
In den Ländern wurden Kommissionen für die Kontrolle und Verleihung gegründet. Die Umsetzung aber zögerte sich hinaus. Erst als das Projekt komplett der DLG-Landfrauenabteilung übertragen wurde, entwickelte sich das neue Gütezeichen zum Selbstläufer.
„Da fühlt man sich gut aufgehoben" Von Anfang an dabei ist Susanne Becker aus Bad Berleburg. Sie fand es schon vor vierzig Jahren gut, ein Qualitätszeichen für ihr Ferienangebot bekommen zu können, „das der Gast kennt."
„Urlauber wissen, dass sie bei Betrieben mit dem DLG-Gütezeichen gut aufgehoben sind", fasst sie ihre Erfahrungen zusammen. Dazu gehöre auch, sich ständig mit der Verbesserung des eigenen Angebots zu beschäftigen, um das Zeichen behalten zu dürfen. Viele der Anforderungen hat sie mit ihrer Familie im Laufe der Jahre umgesetzt.
Wegweiser zu guten FerienquartierenIn den 70er und 80er Jahren setzte sich das DLG-Gütezeichen bei den Gästen als Wegweiser zu guten Ferienquartieren auf dem Lande durch.
Ende des Jahres 1972 verzeichnete die DLG 200 ausgezeichnete Höfe, 1978 waren es schon 1.000. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung, 1978, warben 1.760 Anbieter mit den Gütezeichen „Urlaub auf dem Bauernhof" und „Urlaub auf dem Winzerhof".
In den 90er Jahren sollte in den neuen Bundesländern ein ähnliches System der Zertifizierung von Urlaubsbetrieben aufgebaut werden.
Durch die Kollektivierung in den 1950er Jahren bestanden jedoch kaum bäuerlichen Familienbetriebe, auf die die bestehenden Gütezeichenkriterien zugeschnitten waren. Daher wurde zusätzlich das DLG-Gütezeichen „Landurlaub" eingeführt. Im Jahr 2002 konnten dann schließlich 458 Betriebe mit dem Gütezeichen werden.
Zielgruppengerechte Angebote 1998 wurde der medienwirksame und jährlich stattfindende bundesweite Wettbewerb „DLG-Ferienhof des Jahres" und „DLG-Landhotel oder -Landpension des Jahres" ins Leben gerufen.
Einer breiten Öffentlichkeit können so seitdem die besten ausgezeichneten landtouristischen Ferienquartiere vorgestellt werden, die sich mit innovativen Angeboten in gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und konsequentem Qualitätsmanagement erfolgreich am Markt etabliert haben.
Wie bunt und attraktiv das in den vergangenen 40 Jahren geschaffene Angebot mittlerweile am Markt aufgestellt ist, bestätigen die Urlauber.
Vielfältige und abwechslungsreiche Landerlebnisse„Wir verbringen jedes Jahr in unterschiedlichen Ferienhöfen unseren Urlaub. In ganz Deutschland finden sich schöne Höfe, die sich entweder zum Familien-, Ski- oder Wellnessurlaub oder zum Treffen mit unseren Freunden eignen", sagt Bauernhof-Urlauberin und Agrarwissenschaftlerin Nina Eichberg.
Für die unterschiedlichen Zielgruppen und ihre Erwartungen hat die DLG jeweils das Richtige im Angebot. Genießer können sich beispielsweise bei Biobauern gesunder, saisonaler Kost erfreuen. Daneben haben sich deutsche
Winzer auf Feriengäste eingestellt und bieten neben Spezialitäten aus der Region auch köstliche Gourmetmenüs zu ihren Weinen an.
Vom Billigurlaub-Image ist heute nichts mehr übriggeblieben. Eine Entwicklung, für die die DLG als Schrittmacher steht. Das „Runde-Tisch-Prinzip" der DLG, die es immer wieder schaffte, Vertreter aus Wissenschaft, Ministerien, Landwirtschaftskammern, Verbänden und Tourismusorganisationen mit den Machern aus der Praxis zusammenzubringen, hat sich bewährt.
„Das Angebot übersteigt das von normalen Ferienwohnungen bei weitem: Bastelvormittage, Traktorfahrten und Schnitzeljagd für die Kinder sind zum Beispiel oft dabei. Kräuterexkursionen, gemeinsame Grillabende oder Reitausflüge sind für Familien oder Gruppen unvergessliche Erlebnisse. Viele Höfe haben auch eine Sauna und ein Schwimmbad.
Wir können gemeinsam kochen und genießen abwechslungsreiche Frühstücksbuffets. Es hat schon so ein bisschen etwas von einem Cluburlaub auf sehr privilegiertem Niveau", bestätigt Landurlauberin Eichberg. (dlg)
Anbieter für Hofurlaub finden Sie im Agrifinder http://agrifinder.proplanta.de/Agrar-Branchenbuch/Hofurlaub-Freizeit-Hobby/
