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28.08.2010 | 06:11 | Jugendreport: Jugendliche wissen immer weniger über Natur 

Eine Kuh mit elf Zitzen?

Bonn - Für viele Jugendliche geht die Sonne inzwischen im Norden auf, Hühner legen drei Eier am Tag, Kühe haben elf Zitzen, aus dem Hirsch ist ein Reh und aus dem Kitz ein Kid geworden.

Naturbildung
(c) JackF - fotolia.com
Das sind nach Angaben des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) die Ergebnisse der Studie „Jugendreport Natur“ von Dr. Rainer Brämer der Uni Marburg, die vom Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV), dem information.medien.agrar e.V. (i.m.a) und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) unterstützt wurde. Innerhalb weniger Jahre habe das Naturbild der jungen Generation gravierende Veränderungen erfahren, so der RLV.

Für die Studie seien 3.000 junge Menschen im Alter von 11 bis 15 Jahren von Dr. Rainer Brämer, Natursoziologe an der Universität Marburg, in sechs Bundesländern befragt worden. Im sechsten Report seit 1997 hätten die Jugendlichen über 150 Fragen zum Naturverständnis beantwortet. Die Herausgeber der Studie vermuten eine Entfremdung der Jugendlichen von der Natur, da sie sich etwa seltener in Wäldern und auf Bauernhöfen aufhalten. Das Verständnis für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur sei nicht ausreichend ausgeprägt, trotz der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

Die Mehrheit der Jugendlichen verbinde nach RLV-Angaben Normen ökologischer Korrektheit wie „keine Pflanzen ausreißen“ (71 %) und „keinen Müll in den Wald werfen“ (86 %) fälschlicherweise mit nachhaltigem Handeln. Für die Natur schädlich bewerten 70 % der Befragten das Fällen von Bäumen und 67 % das Jagen von Rehen und Wildschweinen. Die über 200 Jahre alten Inbegriffe für Nachhaltigkeit „Nur so viel Holz ernten wie nachwächst“ (65 %) und „Tiere jagen, ohne sie auszurotten“ (50 %) hingegen erfahren deutlich weniger Zuspruch.

Gleichzeitig seien sich Jugendliche nur teilweise der Auswirkungen ihres eigenen Tuns bewusst: Immer das neueste Handy zu besitzen, habe für knapp jeden zweiten Befragten keine schädlichen Auswirkungen auf die Natur. Der immense Rohstoff- und Energiebedarf bleibe unerkannt. (RLV)
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