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04.01.2023 | 16:09 | Weihnachtsbaumsaison 

Energiespender, Dünger, Tier-Spielzeug: Wohin mit dem Weihnachtsbaum?

Mainz - Wenn das Grün verblasst und die Nadeln im Teppich stecken, wird es Zeit: Der einst bunt geschmückte Weihnachtsbaum muss weg.

Ausgediente Weihnachtsbäume
Das Fest ist vorbei, der Tannenbaum hat ausgedient. Viele werfen ihn rund um den Dreikönigstag am 6. Januar aus der Wohnung. Das Holz wird in Rheinland-Pfalz verheizt oder kompostiert - oder dient als Futter. (c) proplanta
In Rheinland-Pfalz ist die weitere Verwendung durchaus unterschiedlich, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt.

In MAINZ sammelt der Entsorgungsbetrieb der Landeshauptstadt am 7. Januar die Weihnachtsbäume im gesamten Stadtgebiet ein. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, die abgeschmückten und unverpackten Bäume frühestens am Vorabend an der Grundstücksgrenze abzustellen. «Wir rechnen dieses Jahr mit rund 140 Tonnen Material, die vom Entsorgungsbetrieb abgeholt werden», sagt eine Stadtsprecherin. Die Bäume werden in einer Großfeuerungsanlage zu Energie umgewandelt.

In SPEYER plant man Ähnliches: Hier ist den Stadtwerken zufolge das Ziel, das Holz künftig in einer eigenen Anlage zu zerkleinern und zur Wärmeversorgung zu nutzen. Das Genehmigungsverfahren für die Hackschnitzelanlage läuft. Derzeit sammeln die Entsorgungsbetriebe der Domstadt die Weihnachtsbäume in der zweiten Kalenderwoche abhängig vom Gebiet an verschiedenen Wochentagen ein. Die meist mehr als 30 Tonnen werden dann bei einem beauftragten Verwerter zu Holzhackschnitzeln verarbeitet und von ihm vermarktet.

In LUDWIGSHAFEN, der zweitgrößten Stadt des Bundeslandes, holt der örtliche Wirtschaftsbetrieb WBL die ausgedienten Bäume ab dem 11. Januar ab. Der Betrieb bittet, die Bäume ohne Lametta, Kunstschnee und anderen Schmuck bis 7.00 Uhr auf dem Gehweg abzulegen. Künstliche Bäume sind über Restabfall zu entsorgen.

Der ZOO LANDAU bittet Privatleute, keine ausgedienten Weihnachtsbäume am Areal zu entsorgen. «Sie tun uns damit keinen Gefallen», sagt Direktor Jens-Ove Heckel. Seit vielen Jahren beziehe der Zoo Weihnachtsbäume nur aus einer Quelle, nämlich von einem Händler aus der Region. «Nur die nehmen und wollen wir, weil wir wissen, dass sie unbehandelt sind.» Die Bäume seien auch «Beschäftigungsmaterial» für fast alle Tiere im Zoo. «Die finden das interessant, weil es anders riecht und anders aussieht.» Einigen Tieren, etwa Dromedaren und exotischen Wildschweinen, dienten die Bäume ebenfalls als Futter.

In KOBLENZ werden die Weihnachtsbäume abhängig vom Stadtteil an verschiedenen Tagen am Jahresanfang abgeholt. Sie werden in einer Anlage gehäckselt und zu Kompost verarbeitet, wie ein Stadtsprecher sagt. Der Kompost werde Bürgerinnen und Bürgern zur Selbstabholung zur Verfügung gestellt.

In TRIER kann der Weihnachtsbaum kostenlos an einer der Grüngutsammelstellen des Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) abgegeben werden. Das Grün wird dem Verband zufolge in Biomassekraftwerken verwertet oder zerkleinert auf landwirtschaftlichen Flächen verteilt und unterpflügt. So soll die Qualität des Bodens für die Bewirtschaftung verbessert werden.

Dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz zufolge ist es auch möglich, zerkleinerte Bäume, Äste und Nadeln in der Biotonne zu entsorgen oder die Weihnachtsbäume zu den kommunalen Wertstoffhöfen und Grünschnittsammelstellen zu bringen. In einigen Orten sei es zudem Tradition, dass Vereine oder Feuerwehren einen Abholservice anbieten, teilte eine Sprecherin mit.
dpa/lrs
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