(c) proplanta Bei herbstlich-kühlen Temperaturen wurden rund 900 Rinder von fünf Alpen aus der Umgebung von den Hirten zu Tal geführt. Als die ersten prächtig geschmückten Kranzrinder den Scheidplatz im Ort erreichten, brandete Beifall der mehreren Tausend Schaulustigen und Touristen auf.
Die Tiere waren herausgeputzt und mit Blumen geschmückt. Große Schellen baumelten am Hals und kündigten das Kommen der Rinder schon von weitem an. Die ersten Kilometer mussten die Tiere durch dichten Herbstnebel geführt werden. Angeführt wurden die Herden von den Leittieren - den Kranzrindern - mit besonders pompösem Kopfschmuck. Die Kränze werden aus Zweigen, Blumen, Gräsern und Bändern zu einer Krone geflochten, in deren Mitte meist ein Blumenkreuz für den himmlischen Schutz von Mensch und Tier dankt.
In den vergangenen Monaten wurden auf den 1.400 oberbayerischen Almen und schwäbischen Alpen 31 Kühe vom Blitz erschlagen. Insgesamt verunglückten in den Bergen rund 180 Rinder tödlich. Die übrigen rund 56.000 Tiere haben den Sommer gut überstanden. Der Abtrieb wird Viehscheid genannt, weil die Tiere am Scheidplatz von ihren Hirten einzeln aus der Herde «ausgeschieden» und in die Obhut ihrer Besitzer gegeben werden. (dpa)
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