Dadurch werde die Therapie unnötig verzögert, sagte Christine Klaus vom Friedrich-Loeffler-Institut der Deutschen Presse-Agentur dpa in Jena. An den sogenannten Zoonosen könnten Menschen sogar sterben. Besonders für Schwangere seien die Infektionen gefährlich. In Deutschland seien Zoonosen allerdings relativ selten, im Durchschnitt erkrankten pro Jahr nur wenige hundert Menschen daran.
Zu den Zoonosen gehören Hasenpest, Q-Fieber und Tollwut. Die Erreger - etwa Viren und Bakterien - werden auf verschiedenen Wegen übertragen: beim Einatmen und bei Hautkontakt ebenso wie beim Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch. «Q-Fieber tritt bei Wiederkäuern wie Schafen auf.» Aber auch Hunde, Katzen, Kaninchen und Wildtiere können Wirtstiere der Erreger sein. Das Robert Koch-Institut registriert seit 1995 einen Anstieg der Fälle von Q-Fieber in Deutschland. «Vor allem Schwangere sind gefährdet», sagte Klaus. «Es kann zu Frühgeburten kommen.»
Bei den meisten Zoonosen reicht nach Angaben der Expertin eine geringe Infektionsdosis, um die Krankheit auszulösen. Unklar sei bislang, ob die Erreger auch über Rohmilch übertragen werden. Weil Zoonosen relativ selten seien, würden die Krankheiten oft zu spät erkannt. Einige der Krankheiten lösen beim Menschen grippeähnliche Symptome aus. «Bakterielle Zoonosen sind mit
Antibiotika gut zu behandeln.» Um sich zu schützen, sollte man nach Angaben der Expertin keine toten Tiere mit bloßen Händen anfassen und sich etwa nach dem Besuch im Streichelzoo gründlich die Hände waschen. (dpa)