Bei Routinestichproben von Fleisch und Fleischerzeugnissen stufte das Amt 6 % der Proben als gesundheitsgefährdend oder ungenießbar ein. Insgesamt wurden 43 % der Proben beanstandet, häufig wegen falscher Kennzeichnung. Fleisch, das vom Amt nach Beschwerden oder wegen eines konkreten Verdachts untersucht wurde, war fast in der Hälfte der Fälle ungenießbar oder gesundheitsgefährdend. Besser als Fleisch schnitt die Wurst ab: Hier wurden nach Routinekontrollen nur 2 % der Proben als gesundheitsgefährdend oder ungenießbar eingestuft. Bei Kontrollen auf Beschwerden hin erwies sich gut jede zehnte Wurst als zum Verzehr ungeeignet.
Routinemäßig vom Amt untersuchtes Mett war dem Bericht zufolge in 5 % der Fälle mit Salmonellen belastet. Bei frischem Geflügelfleisch enthielten 41 % der Proben das Bakterium Campylobacter, das Durchfall und Erbrechen verursachen kann. Bei ordnungsgemäßem Erhitzen des Fleisches wird dieser Erreger abgetötet.
Abgepackter Schinken und abgepacktes Fleisch hatten in gut einem Viertel aller untersuchten Fälle ein falsches Haltbarkeitsdatum: Die betroffenen Produkte veränderten sich trotz Kühlung bereits vor Ablauf des Datums deutlich. Rund 30 % des vom Amt geprüften Corned Beefs enthielten außerdem zu wenig Muskelfleisch und dafür zu viel Schwarte, Bindegewebe oder Gelatine. Bei Kochschinken wurde mit 45 % fast jede zweite Probe beanstandet, weil sie meist nicht nur aus Fleisch, sondern auch aus Fleischbrät bestand. In anderen Fällen enthielt der Schinken zu viel Wasser. Auch von den 26 Proben paniert oder gewürzt verkauften Geflügelfleischs, die das Amt untersuchte, enthielt ein Viertel zu viel Fremdwasser oder zu viel Panade.
In 14 Proben suchte das Amt nach nicht deklariertem Separatorenfleisch und fand dabei fünf Mal das per Zentrifuge vom Knochen abgetrennte Restfleisch. Gefunden wurde es undeklariert in Würstchen und in Döner Kebab. Insgesamt war fast ein Drittel aller nach Routinekontrollen untersuchten Fleischproben falsch gekennzeichnet. Entweder hatte das Fleisch eine irreführende Kennzeichnung, die eine zu hohe Qualität versprach. Ebenso oft fehlten aber auch vorgeschriebene Angaben über Zusatzstoffe, Mengen, Nährwerte oder das Mindesthaltbarkeitsdatum. (AP/DJG/PM)
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zum Jahresbericht 2006